Iberia soll wegen Brexit wieder spanisch werden

Iberia soll wegen Brexit wieder spanisch werden

Die Stimmrechtsmehrheit der Holding, der Iberia gehört, sollen spanische Unternehmen haben.
© Iberia

Der Luftfahrtkonzern International Airlines Group (IAG) versucht, Iberia wieder zu einem spanischen Unternehmen zu machen. Die Gruppe befürchtet, dass ihre Fluggesellschaften im Falle eines harten Brexit nicht weiterfliegen können wie gehabt. Wie Aerotelegraph unter Berufung auf die spanische Zeitung «El Pais» berichtet, versucht IAG unter Bezugnahme auf das Aktionariat vor allem Iberia als spanisches Unternehmen darzustellen.

IAG bezieht sich dabei auf eine juristische Konstruktion, die bei der Gründung der IAG im Jahr 2010 gewählt wurde. 2009 hatten die spanische Iberia und British Airway zur sechstgrössten Fluggesellschaft der Welt fusioniert und als Dachunternehmen die neue International Airlines Group gegründet. Zusätzlich wurde die Holding Ib Opco mit Sitz in Madrid gebildet, der Iberia gehört. Die Konstruktion sollte damals sicherstellen, dass Iberia spanisch bleibt.

Die Holding Ib Opco gibt Aktien mit und ohne Stimmrechte aus, sodass die IAG heute über über 100 Prozent der Kapitalrechte, aber nur über 49,9 Prozent der Stimmrechte verfügt. Die restlichen 50,1 Prozent der Stimmrechte gingen gemäss «El Pais» an die Firma Garanair, der die Kaufhausgruppe El Corte Inglés gehört. Aufgrund der Holdingstruktur sei Iberia eigentlich voll spanisch kontrolliert, argumentiert die IAG.

Zurzeit ist noch offen, ob Brüssel bereit ist, dieser Argumentation zu folgen. IAG müsste belegen können, dass Garanair/El Corte Inglés bei Ib Opco wirklich das Sagen haben. (TI)