Kahlschlag: TUI streicht 450 Stellen in Deutschland

Grund ist Strukturveränderung aufgrund der Digitalisierung. Was heisst das für TUI Suisse?
TUI Hauptsitz Hannover

Die Telefonkonferenz von TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak am Mittwoch Nachmittag hatte es in sich: Das Unternehmen streicht 450 Stellen in Deutschland – allesamt in der Veranstalter-Sparte. Betroffen ist vor allem der Standort Hannover, an dem es momentan rund 4300 Arbeitsplätze gibt.

Jobkiller Digitalisierung?

Dass es sich um Kosteneinsparungen handle, bestreitet Andryszak: Es gehe primär darum, die Strukturen der veränderten Ausgangslage aufgrund der Digitalisierung anzupassen, so der TUI-Deutschland-Chef gegenüber der «fvw». Die Streichungen werden laut Andryszak sämtliche Hierarchiebenen betreffen. Welche Abteilungen besonders stark betroffen sind, könne er heute noch nicht sagen. «Wir werden die Massnahmen auf einzelne kleinere Pakete aufteilen. Welcher Prozess wann digitalisiert wird, können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen.» TUI wolle jedoch keine Mitarbeiter entlassen, sondern setze vor allem auf einvernehmliche Lösungen, wie beispielsweise Auflösungsverträge, Frühverrentungen und Altersteilzeit.

Konsequenzen für TUI Suisse?

Was heisst dieser Kahlschlag für TUI Suisse? Droht ein ähnliches Szenario wie am Hauptsitz in Hannover? Schliesslich schreibt sich TUI Suisse die Digitalisierung seit Jahren gross auf die Fahne. «Wir bei TUI Suisse sind schon seit Jahren dabei, die Strukturen so zu optimieren, dass wir der Digitalisierung gewappnet sind und fördern unsere Mitarbeitenden in der Verknüpfung von On- und Offline», sagt hierzu CEO Martin Wittwer gegenüber TRAVEL INSIDE. «Wir fahren eine klare Strategie und verknüpfen unsere Kanäle immer weiter. Natürlich müssen wir uns auch im Mindset verändern, dies tun wir als TUI Suisse mit allen Mitarbeitenden aber schon seit Jahren erfolgreich.» Ein solcher Stellenabbau sei in der Schweiz nicht geplant, so Wittwer. (ES)