Knatsch zwischen Ryanair und Refundme artet aus

Refundme-Gründerin Eve Büchner und Ryanair-Chef Michael O’Leary werfen sich gegenseitig Lügen vor.

Der offene Brief von Refundme-Gründerin Eve Büchner an Michael O’Leary, den Chef der Billigairline Ryanair, sorgte für Furore. Nun geht der Schlagabtausch zwischen den beiden weiter. Denn in den vergangenen Tagen wechselten gleich mehrere Briefe die Seiten.

Zuerst war es O’Leary, der kurz nach Büchners Ausführungen über seinen Pressesprecher Antwort gab. Diese ist auf dem dem Portal der Deutschen Welle zu finden.  Die Grundaussage dabei: alles gar nicht wahr. Das liess Büchner natürlich nicht auf sich sitzen und meldete sich erneut zu Wort: «Ich bleibe bei meinem Standpunkt und gönne O’Leary seinen grossen Erfolg. Aber ich kritisiere die Methoden, die er anwendet, auch wenn die legal sein mögen. Denn nicht alles, was recht ist, ist auch richtig. Offenbar habe ich mit meinem Brief einen wunden Punkt getroffen.»

Refundme machte sich gar daran, den Inhalt des Ryanair-Schreibens zu analysieren und behauptet nun Folgendes:

  • Daten von Refundme und die Auswertung der Daten aller UK-Airports würden zeigen, dass Ryanair nicht wie behauptet die meisten pünktlichen Flüge aller grossen Airlines in Europa habe und nicht über 90% der Ryanair-Flüge pünktlich landen.
  • Refundme bezweifelt die Aussage, dass über 3000 Piloten auf der Warteliste für einen Job bei Ryanair, der gut bezahlt und sicher ist, stehen. Dies, weil im Dezember 2016 Piloten in Deutschland unter dem Dach der Vereinigung Cockpit eine Tarifkommission gegründet hatten, um über bessere Arbeitsbedingungen zu verhandeln.
  • Ryanair wirft Refundme vor, dass das Unternehmen seinen Kunden bis zu 50% Gebühren für überflüssige Dienste verrechne. Ryanair bezahle bei jeder Beschwerde direkt. Refundme widerspricht, denn in der Regel hätten Kunden bereits vergeblich versucht, eine Entschädigung zu erhalten, bevor sie Unterstützung suchten. Im Normalfall verlange Refundme ein Erfolgshonorar in der Höhe von 25%.

O’Leary – wen wundert’s – sieht das ein wenig anders und wies die «falschen Behauptungen von Eve Büchner» zurück. Refundme erhebe sehr wohl zwischen 42 und 52% der Ansprüche, ohne eine Leistung zu erbringen. Ryanair stellte gar eine Verlinkung zur Refundme-Website zur Verfügung, um die «falschen und irreführenden Behauptungen von Frau Büchner blosszustellen.»