Laudamotion-Beteiligung: Grünes Licht für Ryanair

Gleichzeitig unterstellt der irische Billigflieger Lufthansa, absichtlich Zahlungen zu verzögern und den Wettbewerb zu verhindern.
© Ryanair

Gestern nahm die zuständige EU-Kommission die Beteiligung von Ryanair an Laudamotion unter die Lupe und kam zum Schluss. «dass das Vorhaben keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt». Denn: «Die Ausweitung des Zeitnischenportfolios von Ryanair wird wahrscheinlich keine negativen Auswirkungen auf die Fluggäste haben», so die Wettbewerbshüter. Zudem seien die beiden Fluglinien überall «weiterhin einem starken Wettbewerb ausgesetzt».

Somit ist der Weg frei, dass der irische Billigflieger seine Beteiligung an der Neo-Niki von momentan 24,9% auf 75% erhöhen kann. Niki Lauda bleibt über seine Privatstiftung weiterhin mit einem Viertel beteiligt, doch er hatte unlängst angedeutet, dass die Iren seinen Teil in ca. vier Jahren übernehmen könnten. Allerdings soll Laudamotion so oder so als zweite Marke innerhalb des Ryanair-Konzers positioniert werden und  autonom auf dem Markt tätig sein.

Schwere Vorwürfe gegen Lufthansa
Ryanair zeigte sich in einer ersten Stellungnahme zufrieden mit den Urteil aus Brüssel – und schoss aber sogleich Giftpfeile Richtung Lufthansa: Sie wirft dem Kranich vor, Laudamotion absichtlich zu behindern. «Lufthansa hat zwei der elf Flugzeuge nicht übergeben, wie sie es aufgrund der Entscheidung EU-Wettbewerbshüter im Fall der Übernahme von Air Berlin hätte tun müssen», schreibt Ryanair in einer Mitteilung. Da einige Jets erst zum Ende der Sommersaison eintreffen würden, habe Laudamotion einige Slots nicht belegen können.

Zudem unterstellt Ryanair Lufthansa, dass diese die fälligen Gebührenzahlungen aus Wet-Lease-Diensten von Laudamotion für Eurowings absichtlich verzögere: «Wir bitten die EU-Wettbwerbshüter tätig zu werden und jegliche weiteren Versuche Lufthansas, dem Wettebwerb zu schaden, zu verhindern.» (ES)