Lufthansa geht ins Teilchartergesschäft

Vertriebschefin Heike Birlenbach kündigt neue Strategie an.
Heike Birlenbach. ©Lufthansa Group

Lufthansa sieht grosse Chancen im Touristikgeschäft und plant, den Bereich auszubauen. Bereits 2020 will Vertriebschefin Heike Birlenbach neben Vollcharterkapazitäten auf Langstrecken auch Teilcharter anbieten. «Ziel ist der Aufbau einer neuen Produktlinie», sagt Birlenbach in der «FVW». Vorbild sei die Schweizer Edelweiss. Schon 2020 soll das neue Lufthansa-Langstreckenprodukt unter neuer Marke abheben und schnell profitabel fliegen.

Im Zuge dessen will Birlenbach auch die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern intensivieren. Den Flugeinkäufern will sie die Arbeit weiter erleichtern und ihnen – wie im Ferienflug üblich – vermehrt Teilcharterkontingente anbieten. Darauf lag bislang nicht das Hauptaugenmerk der Netzwerk-Airline. Dafür lässt Lufthansa ihre die Technik entsprechend erweitern. Hintergrund ist, dass Netzcarrier Lufthansa mit anderen IT-Systemen arbeitet als Eurowings, die zuvor den Vertrieb des touristischen Langstreckengeschäfts gemanagt hatte, die Aufgabe aber bereits im Herbst an die Muttergesellschaft übergeben hatte.

Birlenbach hofft, mit Hilfe des weltweit aufgestellten Lufthansa-Vertriebs die Auslastung der touristischen Langstreckenmaschinen zu erhöhen und vielleicht schon im kommenden Jahr, spätestens aber 2021 schwarze Zahlen zu schreiben. Eine erste Bilanz sieht Birlenbach positiv: 50’000 Passagiere habe man seit Ende Oktober gezählt und 200 Flüge absolviert, darunter auch 30 Vollcharter. Abnehmer waren Kreuzfahrtreedereien, aber auch Veranstalter wie FTI und DER Touristik.

Auch mit Blick auf das Produkt verspricht Birlenbach zeitnah Einheitlichkeit: «Ab dem kommenden Sommer sollen endlich alle Jets – auch die von Sun Express – auf der touristischen Langstrecke mit einer Business Class mit Full-Flat-Sitzen, einer Premium Eco und einer Economy Class ausgestattet sein.» Damit will LH im Vertrieb zusätzlich punkten. (TI)