Lufthansa und Swiss blitzen bei der EU-Kommission ab

Die Airlines wollten gewisse Auflagen, die seit der Übernahme 2005 gelten, abschaffen. «Leider nein», sagt Brüssel.

Lufthansa und die EU-Kommission werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Schon als der Airlinekonzern Ende letzten Jahres die Niki übernehmen wollte, gab es eine Abfuhr aus Brüssel. Und nun blitzt sie erneut vor der EU-Kommission ab.

Der aktuelle Fall ist auch aus Schweizer Sicht interessant. Es geht nämlich um die Bedingungen, unter denen Lufthansa 2005 die Swiss übernehmen durfte. Damals entschieden die europäischen Wettbewerbshüter, dass Lufthansa und Swiss auf diversen Kurz- und Langstrecken Einschränkungen einhalten müssen, um Wettbewerbern den Einstieg auf diesen Routen zu erleichtern. Im Wortlaut: «Diese Verpflichtungszusagen sehen vor, dass die Fusionseinheit jedes Mal, wenn sie einen veröffentlichten Tarif auf einer vergleichbaren Referenzlinie verringert, eine (in Prozent) gleichwertige Verringerung auf die entsprechenden Tarife dieser beiden Linien vornimmt.»

Bereits 2013 forderten die beiden Airlines, dass diese Einschränkungen zumindest auf den Routen Zürich–Stockholm und Zürich–Warschau aufgehoben werden. 2016 lehnte die EU-Kommission den Antrag ab, doch vor wenigen Wochen entschied ein Gericht, dass die Kommission die Sache nochmals prüfen muss. Dies hat sie nun getan mit dem Ergebnis: keine Chance. Wie die «FVW» berichtet, habe Lufthansa sogar angeboten, das Joint-Venture mit SAS zu beenden. Trotzdem weist die EU-Kommission den Antrag ab. Man wolle keinen Präzedenzfall schaffen, mit dem man dann auch eine Lockerung auf anderen Strecken erwirken könnte. (SJ)