Pilotenverband ist gegen mehr Flüge in Zürich

Der Flughafen möchte sechs zusätzliche Slots in der letzten regulären Flugstunde in der Nacht.
Flughafen Zürich
©Flughafen Zürich AG

Der Flughafen Zürich möchte die Anzahl der Abflüge in der Zeit zwischen 22 Uhr und 22.20 Uhr um sechs erhöhen. In der letzten regulären Flugstunde von 22 bis 23 Uhr würde die Kapazität damit von 36 auf 42 Abflüge steigen. Der Pilotenverband Aeropers fordert nun, dass zuerst das System stabilisiert werde, bevor zusätzliche Flugbewegungen bewilligt werden.

«Die Erfahrungen, welche unsere Piloten am Flughafen Zürich im letzten Sommer und auch dieses Jahr schon wieder machten, zeigen deutlich, dass zusätzliche Flugbewegungen im Moment nicht angebracht sind», sagt Thomas Steffen, Mediensprecher des Pilotenverbandes Aeropers. «Selbst, wenn keine aussergewöhnlichen Wetterbedingungen herrschen, ist ein pünktlicher Abflug in Zürich wegen Kapazitätsengpässen oft nicht möglich», so Steffen weiter.

Aus Sicht der Aeropers-Piloten verschärft jede zusätzliche Flugbewegung am Abend die Verspätungssituation.«Die Passagiere und das Personal sind zunehmend frustriert und beide sitzen in Bezug auf die Pünktlichkeit im selben Boot», sagt Steffen. «Offensichtlich ist dem Flughafen die weitere Steigerung der Einnahmen wichtiger als die Verbesserung der Situation für die aktuellen Kunden».

Auch die Swiss ist gegen zusätzliche Slots

Theoretisch wären die diskutierten sechs zusätzlichen Abflüge zwischen 22 Uhr und 22.20 Uhr vielleicht möglich, in der Praxis würde durch eine solche Erhöhung die Anzahl der Starts nach 23 Uhr jedoch wohl weiter zunehmen. Die letzte halbe Stunde vor der Nachtflugsperre um 23.30 Uhr dient ausschliesslich dem Abbau von Verspätungen.

Auch die Swiss ist gegen die Erhöhung der nächtlichen Abflugszahl. Dabei könnten allerdings Konkurrenzüberlegungen eine Rolle spielen. Denn die Vereinigung der ausländischen Airlines und Germania Flug befürworten die sechs zusätzlichen Slots. Sie hoffen wohl, die neuen Slots zu bekommen. (TI)