Ryanair steigt aus dem Air-Berlin-Poker aus – und schiesst verbale Giftpfeile

CEO Michael O’Leary spricht von einem «offensichtlichen Komplott» und einer «künstlich erzeugten Insolvenz».
Michael O'Leary
ZVG/màd

Bei der gestrigen Pressekonferenz in Berlin nahm Ryanair-CEO Michael O’Leary kein Blatt vor den Mund und machte aus seinem Frust keinen Hehl. Sein Fazit: Die Verkaufsbedingungen für die insolvente Air Berlin seien nicht fair und transparent, weshalb Ryanair kein Angebot beim Gläubigerausschuss der insolventen Air Berlin abgeben werde. «Es ist ein abgekartetes Spiel, und wir werden uns in diesen Prozess nicht einmischen», so O’Leary.

Einmal richtig in Fahrt gekommen, holte der Ryanair-Boss in gewohnter Manier zum Rundumschlag aus. Die Insolvenz der Air Berlin sei «künstlich herbeigeführt worden, damit Lufthansa Air Berlin schuldenfrei kaufen könne». Keine Airline sei jemals im August pleite gegangen – dies sei ein Monat, in dem «selbst Air Berlin Geld verdient». So sprach er von einem «Komplott», das zu «Konsumentenabzocke durch ein Lufthansa-Monopol» führen solle. Andere Airlines würden in dem Verfahren benachteiligt. Ryanair habe deshalb das Bundeskartellamt und die EU-Wettbewerbskommission angerufen. (ES)