Ryanair streicht 250 Stellen – Weiterer Abbau geplant

Insgesamt plant Ryanair den Abbau von bis zu 3000 Stellen sowie 20% Gehaltskürzungen.

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat in den europäischen Büros 250 Stellen gestrichen. Es geht um die Standorte Dublin, Stansted (London), Madrid und Breslau in Polen. Das teilt Ryanair in einer Pressemitteilung mit. Noch im Mai werden «weitere Ankündigungen über Arbeitsplatzverluste und Gehaltskürzungen bei der Besatzung von Ryanair erwartet», heisst es weiter. Zudem droht Ryanair seiner Tochter Laudamotion in Wien mit der Schliessung, wenn die Belegschaft nicht bis 20. Mai einen drastischen Gehaltsabbau akzeptiert.

Die Ryanair-Gruppe habe von April bis Juni nicht einmal 1% des normalen Flugplans verwirklicht, auch im Juli wird nur eine Rückkehr zu 40% des Vor-Krisenniveaus erwartet. Im Geschäftsjahr 2020/21 (bis März 2021) dürften weniger als 100 Mio. Passagiere befördert werden, um ein gutes Drittel weniger als die geplanten 155 Millionen.

Die Büros von Ryanair sollen zwar im Juni wieder aufgehen, aber es würden weniger Mitarbeiter gebraucht. Der Jobabbau werde auch Kündigungen umfassen. In Summe plant Ryanair den Abbau von bis zu 3000 Stellen sowie 20% Gehaltskürzungen.

Ryanair sehe sich «einem intensiven Preiswettbewerb in ganz Europa ausgesetzt, da wir gezwungen sind, mit den Fluggesellschaften der Flag-Carrier zu konkurrieren, die von ihren Regierungen unrechtmässige staatliche Beihilfen in Höhe von über EUR 30 Mia. erhalten haben und die mit Hilfe dieser illegalen staatlichen Beihilfen über viele Jahre hinweg unter kostendeckendem Level agieren können», heisst es in der Mitteilung. Ryanair hat bereits vor dem Europäischen Gerichtshof Einspruch gegen staatliche Beihilfen für Air France und SAS eingelegt. Auch gegen geplante Hilfen an die Lufthansa-Gruppe will O’Leary gerichtlich vorgehen. (TI)