Skywork-Grounding: Helvetic Airways springt ein

Die Airline bietet Rescue Fares an und versucht auch, Zusatzcharter aufzulegen.
Flughafen Bern

Nachdem Skywork am späten Mittwochabend aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen musste und 11’000 Passagiere plötzlich ohne Fluglösung dastanden, ist nun das grosse Umbuchen im Gange. Als wichtige Alternative stellt sich dabei Helvetic Airways heraus, die ebenfalls in Bern präsent ist. CEO Tobias Pogorevc dazu auf Anfrage von TI: «Kurzfristig haben wir zusammen mit den Reiseveranstaltern die gestrandeten Fluggäste auf unsere Linienflüge gebucht, sofern das überhaupt ging. Jetzt ist Hochsaison und die Flieger sind sehr gut ausgelastet.» Des Weiteren schaue man, ob man gewisse Charterdestinationen auflegen könne. «Auch das ist nicht so einfach. Erstens haben wir eine gut ausgelastete Flotte und zweitens passen die erteilten Slots nicht immer in unseren Flugplan. Das gibt Arbeit, doch wir hoffen, dass wir bezüglich Zusatzcharter nächste Woche mehr wissen.» Zudem habe Helvetic Airways auf Anfrage des Bazl sogenannte «Rescue Fares» angeboten. Gestrandete Passagiere (ohne Pauschalreise) können mit solchen bei verschiedenen Airlines zu einem reduzierten Preis umbuchen.

Gemäss dem Bazl bieten auch Swiss und Germania Rescue Fares an, und zwar für Rückflüge bis einschliesslich 13. September 2018. In allen drei Fällen muss man sich telefonisch bei den Airlines melden:

  • Swiss: +41 848 700 700; +41 61 560 05 26
  • Helvetic Airways: +41 44 270 85 00
  • Germania: +41 43 508 34 89

Besser dran ist, wer bei einem Reisebüro oder Reiseveranstalter gebucht hat. Ein Update:

  • Bei Hotelplan Suisse sind 690 Kunden betroffen, wovon 533 Pauschal-Arrangements gebucht haben. Wie Mediensprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir sagt, kümmere man sich selbstverständlich um sämtliche Kunden, egal ob sie Pauschalreisen oder Nur-Flüge gebucht haben. Man suche individuell alternative Lösungen, etwa mit Helvetic Airways oder je nach Wohnort mit Flügen ab Zürich, Basel, Genf oder sogar Lyon. Kontingentsplätze hatte der Veranstalter keine bei Skywork. «Für uns war der Konkurs nicht voraussehbar, zumal in den vergangenen Wochen immer wieder positive Meldungen kommuniziert wurden», so Huguenin weiter.
  • DER Touristik Suisse muss für knapp 400 Passagiere (inklusive Railtour) eine neue Lösung finden. Laut Mediensprecher Markus Flick konnte das Unternehmen bereits am Donnerstagnachmittag mit wenigen Ausnahmen für jeden Kunden eine Alternative ausarbeiten und vorschlagen. «Wie diese Alternativen genau aussehen, ist natürlich abhängig vom Reisedatum und dem Reiseziel. Ziel war es, Änderungen an den ursprünglichen Reiseplänen möglichst gering zu halten. Wenn andere Fluggesellschaften die Verbindungen ab Bern 1:1 übernehmen, buchen wir gerne entsprechend um. Das Ausweichen an die Schweizer Flughäfen in Genf, Zürich und Basel lässt sich aber in den meisten Fällen nicht vermeiden.»
  • TUI Suisse hat alle Kunden aktiv informiert und für diejenigen, die bereits im Zielgebiet sind, einen neuen Rückflug organisiert. Für Kunden, deren Abreise noch bevor steht, wird eine Alternative gesucht. Wenn keine gefunden wird, wird der Reisevertrag kostenlos aufgelöst.
  • Bei Globetrotter sind 86 Pax betroffen; für alle werden Alternativen gebucht – wann immer möglich mit Helvetic Airways ab Bern, sonst ab Zürich, Genf und Basel.
  • Universal Flugreisen hat rund 30 betroffene Kunden.  Alle  wurden gestern Donnerstag kontaktiert und ihnen eine Alternative ab bzw. nach Bern, Zürich, Basel oder Genf offeriert. «Die meisten unserer vielen Bern-Kunden sind auf unseren Helvetic-Voll- und Teilchartern gebucht und deshalb zum Glück nicht betroffen», sagt CEO Philippe Erhart.

(SJ)