Sonderstatus: Bund stützt Bern-Belp und Lugano-Agno

Die anderen kleinen Flugplätze befürchten eine Ungleichbehandlung.

Die Flugplätze Bern-Belp und Lugano-Agno hatten es nicht leicht in der jüngsten Vergangenheit. Der Untergang von Darwin Airline (Lugano) und das Grounding von Skywork Airlines (Bern) haben deutliche Spuren hinterlassen. Laut der Luftverkehrsstatistik des Bundes sind 2018 noch 137’042 Passagiere über den Flughafen Bern geflogen (2017: 167’566). In Lugano waren es 2018 noch 88’570 nach 135’534 im 2017 und 167’686 im 2016. In Bern herrscht seit dem Skywork-Grounding gar Kurzarbeit.

Nun will der Bund den beiden Flugplätzen unter die Arme greifen. Sie sollen nach einem Entwurf des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt (SIL) eine bevorzugte Stellung erhalten, schreibt die «Sonntagszeitung». Bern und Lugano fallen als einzige in die neue Kategorie «Regionalflughäfen mit Anbindungsfunktion», da sie Brücken zum internationalen Luftverkehr schlagen und deshalb ein besonders grosses öffentliches Interesse geniessen.

Bei den beiden Flugplätzen La Chaux-de-Fonds und Grenchen regt sich nun Unmut. Man befürchtet, dass Bern und Lugano bei der Umverteilung der Unterstützungsgelder für die Flugsicherung bevorzugt werden. Das jeweilige Management betont die Bedeutung der Flugplätze u.a. für die Pilotenausbildung, die Rega und die Luftwaffe.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ist derzeit offenbar an einer Lagebeurteilung zu allen elf regionalen Flugplätzen in der Schweiz. Resultate werden erst Ende Jahr erwartet. (SG)