SR Technics «verbessert ihr Geschäft» – und streicht 300 Stellen in Zürich

Auf der anderen Seite werden in der Schweiz aber auch 100 neue Stellen geschaffen.
© SR Technics

Natürlich ist es Usus, schlechte Nachrichten etwas beschönigend zu verpacken – das englische Wort «Sugarcoating», also etwas mit Zuckerguss zu überziehen, trifft es recht gut. Wie die Flugzeugwartungsfirma SR Technics aber ihre Nachricht verpackt, dass sie 300 Stellen in Zürich abbaut, grenzt an Zynismus: «SR Technics verbessert ihr Geschäft kontinuierlich», lautet der Titel der Meldung. Man weite sein Potenzial konstant aus und verbessere seine Services rund um die Welt ständig, um die Airline-Kunden noch besser zu bedienen, ist dann weiter zu lesen. Dann geht es um eine Anpassung an die lokalen Marktkonditionen, bevor man die Katze aus dem Sack lässt: Die Schweiz gehöre zu den teuersten Wirtschaftsräumen der Welt, weshalb man den Betrieb am Flughafen Zürich überprüfen musste.

Als Resultat davon streicht SR Technics im Bereich Aircraft Services in Zürich 300 Stellen. Auf der anderen Seite werden aber auch 100 neue Stellen geschaffen, und zwar in der Triebwerkwartung. Unter dem Strich reduziert sich die Belegschaft in Zürich also von 1500 auf 1300. Man versuche, dank natürlicher Fluktuation die Entlassungen auf ein Minimum zu beschränken.

Schon 2015 hatte SR Technics in Zürich über 500 Stellen gestrichen. Ein Jahr später ging die ehemalige Swissair-Tochter dann an den chinesischen Mischkonzern HNA über. Dieser sorgt momentan in der Schweiz für mehrere Negativschlagzeilen: Vor dem Stellenabbau von SR Technics musste HNA erst Anfang des Monats bekanntgeben, dass der Börsengang von Gategroup – einer weiteren früheren Swissair-Gesellschaft, die nun zum chinesischen Konzern gehört – geplatzt sei. (TI)