Start von österreichischem Fernbusanbieter verzögert sich

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) muss zuerst abklären, ob eine Konzessionserteilung an Dr. Richard die Existenz des von Eurobus gefährdet.

Das österreichische Busunternehmen Dr. Richard kündigte vergangenen Oktober an, ein neues Fernbusangebot in der Schweiz zu lancieren. Dies könnte sich weiter verzögern wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Ursprünglich wollte das Bundesamt für Verkehr (BAV) bereits im ersten Quartal einen Entscheid über ein entsprechendes Konzessionsgesuch der Firma treffen. Mitte August weiss man aber immer noch nicht mehr.

Der Grund für die Verzögerung liegt in einem Gesetz und dem bisher einzigen Anbieter von Fernbusverbindungen innerhalb der Schweiz, Eurobus Swiss Express. Denn das Geschäft bei den Aargauern läuft nicht rund. Die Schwierigkeiten bei Eurobus Swiss Express haben Auswirkungen auf die Konzessionserteilung an Dr. Richard. Das BAV muss klären, ob Eurobus durch die Konkurrenz in seiner Existenz gefährdet ist. Falls ja, darf laut dem Personenbeförderungsgesetz keine zusätzliche Konzession vergeben werden.

Konkurrenz wäre hilfreich

So gesehen profitiert Eurobus Swiss Express vom Bonus des Erstgeborenen. Doch laut Roger Müri, Geschäftsführer der Fernbusaktivitäten von Eurobus, wäre Konkurrenz durchaus hilfreich. Potenzielle Kunden wüssten bei der Entscheidung, mit welchem Verkehrsmittel sie reisen, gar nicht, dass es nationale oder innerschweizerische Fernbusse gebe, so Müri. «Wenn das bestehende Schweizer Fernbusnetz von einem anderen Anbieter mit zusätzlichen Linien ergänzt wird, könnte das dem Fernbus in der Schweiz helfen», sagt Müri weiter.

Doch auf den gleichen Strecken in einen Grabenkampf zu geraten, ergebe auch aus Kundensicht wenig Sinn. Dr. Richard hat sich jedoch teilweise um die gleichen Strecken beworben, die Eurobus heute betreibt. (TI)