Swiss-Piloten sagen Streik ab

Aktualisiert am 25.10.2022
Aeropers und Swiss haben sich geeinigt.
Swiss Pilot Triebwerk
©Swiss

Die Swiss-Piloten haben ihren angedrohten Streik abgesagt. Offenbar haben der Pilotenverband Aeropers und die Swiss-Spitze übers Wochenende eine Einigung erzielt. Der neue GAV beinhaltet Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie einen anteiligen Teuerungsausgleich. Sofern sich die Aeropers-Mitglieder für die Annahme des neuen Vertrags aussprechen, tritt dieser per 1. Januar 2023 in Kraft.

Unter anderem wird ab Inkrafttreten des neuen Vertrags die Planpublikation um eine Woche vorverschoben. Auch werden Planumstellungen nach Krankheit künftig nicht mehr möglich sein und die untermonatliche Planstabilität wird stark verbessert.

Mehr Lohn

Im finanziellen Bereich konnte ein Kompromiss erreicht werden, der für beide Seiten akzeptabel ist und der Forderung der Aeropers nach einem Teuerungsausgleich zumindest teilweise entgegenkommt. In den Verhandlungen haben sich die Parteien auf 2% Teuerungsausgleich und 2,3% Lohnerhöhung geeinigt.

Die Piloten hatten einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) gefordert, nachdem die Swiss einen alten GAV auf Ende März 2022 gekündigt hatte. Für den neuen Vertrag verlangten die Piloten bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere eine bessere Planbarkeit ihrer Einsätze sowie mehr Lohn. In der Reisebranche kam die Streikdrohung schlecht an. Wäre es zum Streik gekommen, hätte am kommenden Wochenende ein Flugchaos gedroht.

«Wir haben immer betont, dass wir eine Lösung am Verhandlungstisch erreichen wollen. Wir haben unser Wort gehalten», sagt Clemens Kopetz, Präsident der Aeropers. «Wir sind zufrieden, dass wir Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Planbarkeit des Soziallebens erreichen konnten», so Kopetz weiter.

«Ich bin froh, dass Aeropers und wir uns nach einem nahezu zwei Jahre andauernden, schwierigen Verhandlungsprozess auf die Eckpunkte für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag für das Cockpitpersonal verständigen konnten», sagt Swiss-CEO Dieter Vranckx. «Das ist ein wichtiger Erfolg für alle Beteiligten, der uns als Unternehmung sowie auch unseren Kundinnen und Kunden wieder die gewohnte Ruhe bringt. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem neuen Gesamtarbeitsvertrag sowohl eine gute Basis für die Zukunft unserer Pilotinnen und Piloten als auch die für Swiss wichtige Stabilität geschaffen haben.»

Einigung auch mit dem Bodenpersonal

Mit den Sozialpartnern des Bodenpersonals hatte sich Swiss vergangene Woche auf die Lohnrunde für 2023 einigen können. Die Verhandlungen mit Kapers, dem Sozialpartner für das Kabinenpersonal, über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag sind noch im Gange. «Ich vertraue darauf, dass wir auch hier bis Ende November eine Einigung erzielen werden», so Vranckx. (TI)