Swiss verliert vor serbischem Gericht

Eine Mitarbeiterin soll einen Passagier aufgrund seiner Homosexualität massiv beleidigt haben.
Swiss A330 Economy Kabine

Das höchste serbische Gericht in Belgrad kommt zum Schluss, dass eine Mitarbeiterin von Swiss den serbischen Schönheitschirurgen Marko Lens wegen seiner Homosexualität diskriminiert hat. Auf einem Swiss-Flug war Lens mit dem Service unzufrieden. Es entbrannte ein Streit zwischen ihm und einem Flight-Attendant. Dieser soll Lens als «serbisches Schwein» bezeichnet haben. So zumindest berichtet es Lens gemäss der «Sonntags Zeitung». Demnach soll zwei Jahre später die Verantwortliche für die Swiss und Austrian Airlines in Belgrad, die über den Vorfall Bescheid weiss, den Passagier mehrfach als «faggot» (Schwuchtel) bezeichnet haben.

Lens spricht von einem «skandalösen Verhalten» und einem «Angriff nicht auf mich, sondern auf alle Serben und die ganze LGBT-Community». Er klagte in Belgrad gegen die Swiss und in Wien gegen Austrian Airlines, da beide Gesellschaften ein Flugverbot gegen ihn aussprachen. Den Prozess in Wien gewann Lens schon im letzten Jahr. «Die Swiss akzeptiert das Urteil, ist aber der Ansicht, dass es inhaltlich falsch ist», sagt eine Sprecherin zum letztinstanzlichen Urteil in Serbien. Sie bezeichnet Lens als Einzelperson, die «eigennützige Ziele verfolgt». Zu den Details des Tatverlaufs will sich die Swiss nicht genauer äussern. Die Fluggesellschaft weist aber den Vorwurf, man würde Homosexuelle diskriminieren, weit von sich. Unterdessen fliegt der Serbe wieder mit der Swiss. In den letzten Monaten habe es keine Zwischenfälle mehr gegeben. (TI)