Thomas Cook schlingert immer noch

Die Regulierungsbehörden bereiten dennoch eine Verlängerung der Lizenz für Thomas Cook vor.
© Thomas Cook Airlines

Das Luftfahrtnachrichtenportal «Aero.de» berichtet, dass die britische Luftfahrtbehörde sich laut einem Zeitungsbericht auf einen möglichen Zusammenbruch von Thomas Cook vorbereitet. Ein Showdown mit Anleihegläubigern könnte die Zukunft des angeschlagenen Reiseveranstalters und seiner Airlinegruppe mit dem deutschen Ferienflieger Condor entscheiden.

Ende August wurde beschlossen, dass der angeschlagenen Touristikkonzern zur Rekapitalisierung 900 Mio. Pfund (1,1 Mia. Franken) erhält. Mehr als ursprünglich geplant war. Zudem wird der Konzern in zwei Unternehmen aufgespalten. Unter anderem kauft der chinesische Grossaktionär Fosun für 450 Millionen Pfund 75% des Veranstaltergeschäfts. Die Vorbereitungen der Regulierungsbehörde laufen demnach vor Ende der Frist zum 1. Oktober für die Verlängerung der Lizenz von Thomas Cook als Flugreiseveranstalter an. Der Konzern will unter Federführung des chinesischen Grossaktionärs Fosun ein Rettungspaket von mehr als einer Milliarde Pfund mit Kreditgebern vereinbaren. An diesem Mittwoch wollen Anleihegläubiger zu getrennten Beratungen zusammentreffen – in der Runde könnte sich die Zukunft der Gruppe entscheiden.

Notfallpläne werden ausgearbeitet

Dennoch arbeitet die Zivilluftfahrtbehörde CAA offenbar Notfallpläne aus, um bei einem Ausfall der Thomas Cook Airlines den Rücktransport «Hunderttausender» Passagiere aus dem Ausland zu organisieren. Laut «Aero.de» melde das die «Times», jedoch ohne Angaben von Quellen.

Thomas Cook leidet unter Milliardenabschreibungen, sinkender Nachfrage und den Unsicherheiten rund um den Brexit. Anleihen des Konzerns fielen Ende letzter Woche auf neue Tiefststände, Thomas-Cook-Aktien werteten in diesem Jahr um 84% ab. Die Airlines des Konzerns befördern zusammen rund 22 Millionen Passagiere im Jahr.