Trump fliegt weiterhin mit Boeing

Nachdem der US-Präsident vor rund einem Jahr noch mit der Stornierung des Auftrags für eine neue Air Force One gedroht hat, scheint man sich nun gefunden zu haben.
Air Force One

Boeing darf weiterhin die US-Präsidentenmaschine Air Force One bauen. Gemäss US-amerikanischen Medien hat Präsident Donald Trump mit dem Flugzeugbauer eine entsprechende informelle Vereinbarung getroffen.

Dem Deal vorausgegangen waren diverse Budget-Querelen. So legte sich Trump, noch bevor er als neuer Präsident vereidigt wurde, bereits im Dezember 2016 mit Boeing an. Damals twitterte er, dass die Kosten für die neue Air Force One – genauer gesagt für zwei neue Maschinen – mit über USD 4 Mia. völlig aus dem Ruder laufen würden, und er den Auftrag an Boeing stornieren wolle. Daraufhin brach die Boeing-Aktie kurzzeitig ein.

Wie nun der neue Deal genau aussieht, ist Teil von Spekulationen. Ein Sprecher des Weissen Hauses vermeldete gestern, dass «der Steuerzahler dank den Verhandlungen des Präsidenten mehr als USD 1,4 Mia. sparen kann.» Die Nachrichtenagentur «Reuters» schreibt derweil, dass der Kaufpreis bei USD 3,9 Mia. liege, was dann nicht so viel weniger als die ursprünglichen «über USD 4 Mia.» wären.

Jedenfalls zeigt sich Boeing stolz, dass sie die neue Generation der Air Force One bauen dürfe. Ob der Flugzeugbauer angesichts der zahlreichen Sonderausstattungen viel damit verdient, wird von Experten bezweifelt. Es dürfte sich eher um einen Prestige-Auftrag handeln. Übrigens: Ging man früher noch davon aus, dass die neuen Maschinen 2024 ausgeliefert werden, pocht Trump nun auf 2021. Dann würde eine allfällige zweite Amtsperiode starten. (SJ)