Zwei Milliarden Euro: Bahngesellschaft Italo wird amerikanisch

Der amerikanische Infrastrukturfonds GIP sieht im Markt der Hochgeschwindigkeitszüge Wachstumspotenzial.
Hochgeschwindigkeitszug Italo
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Eigentlich wollte die seit 2012 auf Hochgeschwindigkeitsstrecken fokussierte Bahngesellschaft Italo im März mit rund 40% seines Aktienkapitals an die Mailänder Börse gehen – aber dieses Vorhaben wird nun vermutlich sistiert. Der Grund: Das Unternehmen wechselt den Besitzer.

Der amerikanische Infrastrukturfonds GIP übernimmt für EUR 1,98 Mia. das italienische Unternehmen – vorausgesetzt, dass die Wettbewerbs- und Kartellbehörde der EU grünes Licht gibt. Dies berichtet die «NZZ». Die private Gesellschaft Italo verfügt über 42 Hochgeschwindigkeitszüge und transportierte im letzten Jahr knapp 13 Millionen Passagiere. Die Amerikaner sehen in Italien offenbar noch Wachstumspotenzial und schielen auch auf Expansionsmöglichkeiten durch die völlige Liberalisierung des europäischen Bahnverkehrs bis 2020.

GIP wurde 2006 von Credit Suisse und General Electric gegründet und ist in Manhattan beheimatet. Deren Angebot für Italo kam offenbar unerwartet, und sowohl die italienischen Manager, wie auch die Investoren standen dem Deal ursprünglich kritisch gegenüber. Doch bei einem Kaufpreis von fast EUR 2 Mia. Euro knickten auch sie ein. Italo konnte im vergangenen Jahr einen Umsatz von EUR 455 Mio. ausweisen – eine Steigerung von 25% gegenüber Vorjahr. (ES)