TUI Deutschland will bis zu 60 Reisebüros schliessen

Auch die Tochter L’tur baute rund 100 Stellen ab.
TUI Hauptsitz in Hannover. Foto: Christian Wyrwa

Wie die «FVW» erfuhr, wurden die Mitarbeiter im Vertrieb von TUI Deutschland von der Geschäftsführung informiert, dass bis Ende September 2021 60 Filialen aufgegeben werden sollen. «Wir werden im Rahmen unserer Zukunftsstrategie und Ausrichtung des eigenen Reisebüro-Vertriebs viele Verbesserungen einbringen und vorantreiben, aber auch die Grösse im neuen Marktumfeld analysieren», sagt ein Unternehmenssprecher. Es hätten Gespräche mit dem Betriebsrat begonnen.

Insgesamt könnten bis zu 60 von rund 450 Filialen betroffen sein, so der Sprecher. Es gebe aber noch keine Aussagen zu den Standorten. Zur Zahl der betroffenen Mitarbeiter äussert sich das Unternehmen nicht. Die Grössenordnung dürfte nach «FVW»-Informationen bei 250 bis 300 Mitarbeitern liegen.

Die TUI Deutschland hatte Anfang des Jahres mit dem Konzernbetriebsrat eine Vereinbarung zur Zukunftssicherung abgeschlossen. Mitte 2019 hatte der Veranstalter angekündigt, dass in der Zentrale in Hannover in den kommenden zwei Jahren 450 Stellen gestrichen werden sollen. Auch die Tochter L’tur baute rund 100 Stellen ab. Ein Punkt der «Zukunftssicherungsvereinbarung» sieht eine Beschäftigungssicherung bis zum 31. Dezember 2021 vor.

Betriebsbedingte Kündigungen werden nicht ausgeschlossen

Es gibt allerdings die Einschränkung, «dass betriebsbedingte Kündigungen als Ultima Ratio möglich sind». Diese werden aber vor dem Ende des Vertrags Ende 2021 nicht wirksam. 2019 hatte TUI schon alle Flughafenstationen in Deutschland geschlossen, die teilweise auch Reisen verkauften. Der Eigenvertrieb der TUI Deutschland besteht neben den Filialen und eigenen Portalen wie TUI.com aus rund 650 Franchise-Büros. Hinzu kommt die Kooperation TUI Travel Star. (TI)