US-Einreisestopp trifft Reiseveranstalter hart

Tausende Kunden werden umgebucht oder storniert.
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Die grossen Schweizer Reiseveranstalter leiden massiv unter dem Einreisestopp für die USA. Tausende Kunden müssen derzeit umgebucht oder storniert werden, wie eine Kurzumfrage von TRAVEL INSIDE bei den grossen TO zeigt.

Hotelplan Suisse hat «aktuell Kunden im tiefen vierstelligen Bereich, die davon betroffen sind», sagt Sprecherin Bianca Gähweiler. Ferien in den USA mit Abreise bis und mit 12. April könnten bei Hotelplan Suisse kostenlos annulliert oder umgebucht werden. Die Kunden würden von uns proaktiv informiert.

Auch DER Touristik Suisse hat laut Sprecher Markus Flick «eine tiefe vierstellige Anzahl» betroffener Kunden. Pauschalreisekunden würden proaktiv kostenlos umgebucht oder storniert. Bei TUI Suisse sind es «mehrere hundert Gäste welche eine Reise im betroffenen Zeitraum antreten würden», sagt Sprecherin Milica Vujcic. TUI biete eine gebührenfreie Umbuchung oder Stornierung der USA-Pauschalreisen für Anreisen bis einschliesslich 12. April 2020 an. «Wir beraten unsere Kunden und schauen mit ihnen gemeinsam nach individuellen Lösungen.» Für TUI-Kunden seien die USA aber vor allem ein Sommerreiseziel.

Rund 2000 Kunden sind bei Knecht Reisen betroffen, sagt CEO Roger Geissberger zu TI. Deren Reisen werden ebenfalls kostenlos storniert oder umgebucht. Rund die Hälfte der Kunden wähle im Moment die Verschiebung der Reise auf einen späteren Zeitpunkt im Sommer oder Herbst. Das zeige die Hoffnung, dass es in zwei bis drei Monaten wieder besser gehe. Eine geografische Verschiebung von USA-Reisen bringe angesichts der weltweiten Reiserestriktionen definitiv nichts, so Geissberger.

660 Kundinnen und Kunden sind es schliesslich bei der Globetrotter Group, die in den nächsten vier Wochen nicht in die USA reisen können. «Die Reiseberaterinnen und Reiseberater tun alles in ihrer Macht stehende, um den Kunden zu helfen», sagt André Lüthi, CEO der Globetrotter Group. «Ein Teil der Kunden will die Reise verschieben, ein anderer Teil möchte umbuchen in ein anderes Land und einige annullieren die Reise.»

Das Coronavirus führe in der Reisebranche zu grossen Umsatzeinbrüchen. Kurzarbeit sei aber nur eine Teillösung, sagt Lüthi – denn im Moment würden  Mitarbeitende gebraucht, die den Kunden professionell helfen, die umbuchen und nach Lösungen suchen. «Hier kann das Reisebüro zeigen, was es kann – obwohl es bei diesen Arbeiten nichts verdient», so Lüthi. Dennoch habe man in einigen Globetrotter-Group-Firmen Kurzarbeit beantragt und zum Teil schon bewilligt bekommen.

Ob die Massnahme der USA angemessen ist oder nicht, spielt für Lüthi «keine Rolle». Sie sei jetzt ein Fact. «Wir müssen handeln statt jammern.» (TI)