US-Öffnung: Das gilt jetzt für die Einreise

Die Dokumtenkontrolle am Flughafen wird viel Zeit brauchen.
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Geimpfte aus Europa dürfen ab Montag, 8. November 2021, wieder in die USA einreisen. Nötig sind allerdings viel Geduld und einiges an Papier.

Auch die vollständig geimpften Reisenden müssen bereits vor der Abreise zusätzlich einen negativen Covid-Test vorlegen. Airlines dürfen nur Passagiere einsteigen lassen, die diese Anforderungen erfüllen. Das gleiche gilt für Reedereien, deren Kreuzfahrtschiffe in den USA anlegen und deren Passagiere an Land gehen können.

Die US-Seuchenbekämpfungsbehörde CDC akzeptiert gemäss ihrer Website «viral tests». Damit sollten PCR- als auch Antigen-Tests zugelassen sein. Als vollständig geimpft gilt man für die US-Behörden 14 Tage nach der zweiten Impfung, also ab dem 15. Tag. Für alle Eingereisten gilt eine Empfehlung der CDC, zwischen dem 3. und dem 5. Tag nach Ankunft einen Covid-Test in Eigenverantwortung zu machen.

Ausnahmen von der Impfpflicht gibt es nur wenige. Jugendliche unter 18 Jahren müssen keinen Impfnachweis vorlegen. Die Impfpflicht gilt dagegen auch für Transitpassagiere an US-Flughäfen; der Test hingegen entfällt für sie.

Reisende müsse beim CDC zudem ein Formular herunterladen, ausdrucken und unterschrieben der Airline als Nachweis für den negativen Test abgeben. Das Papier wird von der Fluggesellschaft an das CDC weitergereicht. Die Dokumenten-Kontrolle vor dem Abflug in der Schweiz braucht allerdings einige Zeit. Die Airlines raten derzeit, mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein.

Digitales Zertifikat ist anerkannt

Im Alltag sind die Covid-Regeln in den USA je nach Staat sehr unterschiedlich präsent. Sehr locker sind sie im Ferienstaat Florida an der Ostküste, sehr streng am anderen Ende  des Kontinents an der Westküste in Kalifornien.

Die digitalen europäischen Covid-Zertifikate werden vom CDC explizit akzeptiert. Einige Staaten, aber auch Städte, verlangen das Zertifikat auch für den Besuch eines Restaurants oder den Eintritt in ein Museum.

In der Regel wird der digitale Impfausweis problemlos anerkannt, allenfalls ist zusätzlich ein amtlicher Ausweis nötig. Das Schweizer Covid-Impfzertifikat hat allerdings ein Gültigkeit von 12 Monaten ab der zweiten Impfung. Für Reisen in den USA empfiehlt es sich darum, auch das Papierformat dabei zu haben, auf dem kein Ablaufdatum vermerkt ist.

ESTA braucht es weiterhin

Neben den neuen gesundheitlichen Vorschriften gelten die bisherigen Visums- und anderen Einreisebestimmungen unverändert weiter. Für Bürger der Schengen-Länder, also auch der Schweiz, genügt für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen in der Regel die elektronische ESTA-Anmeldung. Für Studien-, auch kurze Arbeits- oder längere Reiseaufenthalte ist nach wie vor ein Visum nötig. Die Bearbeitungszeit für Visa kann länger als gewohnt sein, weil die Botschaften und Konsulate wegen Covid noch reduziert arbeiten.

Europäer sind weniger wichtig

Der Tourismus ist in den USA ein wichtiger Wirtschaftszweig, der vor der Pandemie knapp 3% zur Wirtschaftsleistung beitrug, 9,5 Millionen Menschen Arbeit bot und jährlich USD 3 Mrd. umsetzte. Mit der Pandemie schrumpften die touristischen Einkünfte in Staaten wie den Reisehotspots Hawaii oder Florida auf rund die Hälfte.

Die Öffnung für Touristen aus Europa ist für die USA insgesamt allerdings nicht besonders zentral, weshalb es auch so lange gedauert hatte, bis sie jetzt stattfindet. Mit Frankreich und Deutschland sind die beiden grössten Länder Europas mit je knapp 300’000 Reisenden im Coronajahr nur auf Platz 9 und 10 der US-Quellmärkte. Viel wichtiger sind Kanada, Mexiko und Asien, vor allem China, die schon vor Corona ein Vielfaches mehr an Touristen ausmachten als Europa.

Umgekehrt ist die Wichtigkeit der USA für europäische Reiseveranstalter und -anbieter.  Die USA sind für Schweizer die beliebteste Überseedestination neben Asien. Und etwa in New York sind Schweizer Touristen wegen ihrer hohen Ausgabefreudigkeit sehr gern gesehene Gäste. (TI)