USA-Cruise-Restart wird möglich

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat den monatelangen «Cruise-Ban» aufgehoben und erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen wieder Kreuzfahrten ab US-Häfen.
Die Hoffnung auf winterliche Karibik-Kreuzfahrten steigt. © BE

Darauf haben die führenden Kreuzfahrt-Gesellschaften der Welt sehnlichst gehofft: Das U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die amerikanische Gesundheitsbehörde, hat die Mitte März erstmals verordnete und seither mehrmals verlängerte «No-Sail Order» für Kreuzfahrtschiffe per 1. November aufgehoben.

Die Wiederaufnahme des Cruise-Betriebs ab Häfen der USA für Schiffe ab 250 Passagiere darf allerdings nur unter Einhaltung verschiedener Bestimmungen einer Rahmenordnung («Framework for Conditional Sailing») vorgenommen werden.

Die Rahmenordnung verlangt u.a. umfassende Test-Massnahmen für Crew und Passagiere und vorgängig eine Serie von «simulierten Kreuzfahrten» mit Freiwilligen, bei denen die umfangreichen Covid-Konzepte an Bord und an Land in Bezug auf Abstand, Ansammlungen, Hygiene, Maskenpflicht und Notfall überprüft und gefestigt werden. Erst nach einer Zertifizierung können Kreuzfahrten mit zahlenden Gästen ins Auge gefasst werden; diese dürfen nicht länger als eine Woche dauern. Das CDC will die Reedereien bei den Crew-Tests unterstützen und erwägt ein Covid-Ampelsystem für Schiffe. Die Bestimmungen für diese Restart-Phase der Cruise-Industrie soll bis 1. November 2021 Gültigkeit haben.

Der vorsichtige und stark reglementierte Restart der Kreuzfahrten in den USA ist ein äusserst wichtiger Schritt für die Industrie: Rund die Hälfte der ca. 30 Mio. Cruise-Passagiere weltweit (2019) stammen aus Nordamerika, zudem ist die Karibik auch für Cruiser aus Europa das wichtigste Winter-Revier. Alle grossen Konglomerate wie Carnival Corporation, Royal Caribbean Group und Norwegian Cruise Holdings sind in den USA beheimatet und haben ihren Betrieb auf freiwilliger Basis noch bis Ende November ausgesetzt, einzelne Marken gar länger bis in Frühling 2021.

Das Joint-Venture TUI Cruises hingegen muss auf Grund der Landesbehörden ihre «Blauen Reisen» ab Kiel einstellen, die Fahrten in Griechenland und auf den Kanarischen Inseln sollen wie geplant durchgeführt werden.

Erste Kurz-Kreuzfahrten «to nowhere» oder in die Karibik, allenfalls in Verbindung mit privaten Insel-Destinationen der Reedereien oder «Bubble»-Landgängen, dürften somit erst vereinzelt ab Dezember erfolgen. Ob und wie rasch dies auch für europäische Gäste relevant sein wird, hängt nun noch von den Einreise-Bestimmungen in die USA ab.

(Beat Eichenberger)