Wie TUI den Neustart sieht

Der Sommer ist zu 25 Prozent gebucht.
Tuifly Dreamliner ©tuifly

Mit der Lockerung der Reisebeschränkungen in Europa hat TUI das Sommerprogramm 2020 teilweise wieder aufgenommen. Die europäischen Märkte des Konzerns, darunter Deutschland, Belgien, die Niederlande und die Schweiz, nehmen ab Mitte Juni bzw. Anfang Juli den Teilbetrieb in eine begrenzte Anzahl von Destinationen wieder auf.

Die übrigen Märkte wie Grossbritannien und die Nordischen Länder sollen im Laufe des Sommers folgen. Nach der Wiedereröffnung der eigenen Hotels in Deutschland und Österreich in den vergangenen zwei Wochen nimmt TUI ab Mitte Juni bzw. Anfang Juli auch den Flugbetrieb aus Deutschland, der Schweiz und den Benelux-Ländern wieder auf.

Im Laufe des Sommers wird der Reisekonzern seine Analysen mit unterschiedlichen Nachfrageszenarien für diese und die nächsten Saisons fortsetzen. Das nächste Update ist für den 13. August geplant, dann werden die Q3-Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. TUI geht davon aus, dass die teilweise Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs zu einem sofortigen Zufluss an Working Capital führt und es möglich sein sollte, das Reisegeschäft mit einem positiven Beitrag zu den zahlungswirksamen Fixkosten wiederaufzunehmen.

Das integrierte Geschäftsmodell ermögliche eine zügige Wiederaufnahme der Reiseaktivität, so der Veranstalter in einer Mitteilung. Am Montag startete TUI mit zwei ausgebuchten Flügen von Deutschland nach Mallorca in die Sommersaison. In den kommenden Tagen folgen weitere 20 Flüge. Als zweite Destination ist Faro vorgesehen. Ab Juli seien eine Reihe weiterer Destinationen geplant, darunter Spanien, Griechenland, Zypern, Italien, Kroatien, Bulgarien, Portugal, Österreich, Deutschland und die Schweiz.

Der Sommer ist zu einem Viertel gebucht

Das Sommerprogramm sei aktuell etwa zu 25% gebucht, so TUI. Die Durchschnittspreise sei um 14% gestiegen, dies unterstütze die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit. Kunden buchten ausserdem bereits für künftige Saisons. Nach der jüngsten Lockerung der Reisebeschränkungen in Europa stiegen die Buchungen für das Sommerprogramm spürbar an. Insbesondere Deutschland und Belgien verzeichneten eine deutliche Erholung gegenüber der Vorwoche.

Zugleich lägen die Buchungen für das Winterprogramm 2020/21 in Grossbritannien um 6% über dem Vorjahr, während die Durchschnittspreise um 5% gestiegen sind. Allerdings befinde sich der Konzern noch in einer frühen Phase des Buchungszyklus. Die Aussichten für das Sommerprogramm 2021 seien weiterhin vielversprechend.

Knapp ein Drittel im letzten Quartal 2020

Ab Anfang Juli plant die TUI etwa 50% der Konzernhotels wieder zu eröffnen. Im Zuge weiterer Lockerungen der Reisebeschränkungen während des Sommers könnte dieser Anteil noch steigen. Der Fokus liege auf den Vorteilen der vertikalen Integration. Über den eigenen Vertrieb steuert der Konzern Buchungen in die eigenen Hotels sowie kommittierte Dritthotels.

Auf Basis der geplanten Starttermine will TUI im 4. Quartal 2020 voraussichtlich etwa 30% der ursprünglichen Kapazitäten anbieten. Die Kapazitäten würden entsprechend der Kundennachfrage und in Übereinstimmung mit den Vorgaben und behördlichen Anforderungen in den Märkten und Destinationen gesteuert.

TUI Cruises plant den Betrieb mit kurzen drei- bis vier-tägigen Kurzkreuzfahrten noch diesen Sommer wiederaufzunehmen. Diese «Blue Cruises» in der Nord- und Ostsee mit reduzierter Kapazität sieht TUI als Alternative für Sommerferien zu Hause. In Abhängigkeit von der Öffnung weiterer Häfen, plant TUI Cruises in einem nächsten Schritt zusätzlich längere Routen anzubieten. Auch Hapag-Lloyd Cruises plant die Wiederaufnahme des Betriebs im Sommer. Ebenfalls plant Marella Cruises im Laufe des Sommers im Zuge der Lockerungen der Vorgaben in Großbritannien den Betrieb wiederaufnehmen. (TI)