Vom 11. bis 14. September 2023 fand der Switzerland Travel Mart (STM) in Genf statt. Für die grösste Verkaufsmesse des Schweizer Tourismus reisten 413 Reiseveranstalter an und trafen auf 360 touristische Leistungsträger für über 9600 1:1-Verkaufsmeetings.
Die Schweizer Touristiker*innen nutzten die Gelegenheit, sich mit den angereisten Vertreter*innen aus 47 Fern- und Nahmärkten zu den spannendsten Tourismustrends auszutauschen. Der Trend zur Saisonverlängerung wurde dabei öfters genannt.
Saisonverlängerung als aktueller Trend
In der Regel spiegelt sich die Marktstärke in der Grösse der jeweils angereisten Delegationen wider. Die drei wichtigsten Prioritätsmärkte Deutschland, Nordamerika und Greater China (gemessen am Hotellogiernächtepotenzial) reisten mit grossen Delegationen von 30 bis 34 Personen an (inkl. Tourbegleitung). Am STM hatten die Touristikerinnen und Touristiker denn auch ausreichend Gelegenheit, sich mit diesen wichtigen Märkten zu den spannendsten Tourismustrends auszutauschen.
Dazu Peter Strub vom deutschen Reiseveranstalter Studiosus: «Die Saisonverlängerung gehört momentan zu den spannendsten Tourismustrends. Ich war letztes Jahr im Herbst in den Schweizer Bergen unterwegs, und viele Hotels hatten Anfang September schon geschlossen, obwohl wunderbares Wetter herrschte. Es gäbe noch viel Potenzial, wenn man die Monate Mai und September zur Saisonverlängerung nutzen würde.»
Ähnlich sieht das Alison Duray von Abercrombie & Kent mit Sitz in den USA: «Die Saisons ändern sich. Man kann und will immer mehr unternehmen, ausserhalb der Hochsaison Sommer. Frühling und Herbst sind beispielsweise dank den ganzen Festivals eine aufregende Zeit.»
Wachstumsmarkt Südostasien
Gemäss Bundesamt für Statistik verzeichnete der Markt Südostasien*, der bei ST zu den sogenannten Wachstumsmärkten zählt, im ersten Halbjahr 2023 ein Plus von 24,5 % Hotellogiernächten im Vergleich zu 2019. Dieses Potenzial spiegelte sich in der Grösse der südostasiatischen Delegation am STM wider: Mit 36 angereisten Reiseveranstaltern und 4 Tourbegleitern stellte dieser Markt die grösste Delegation.
Warum die Schweiz so beliebt ist, erklärt Lee Kok Leong aus Malaysia von Malcentral Travel: «Früher hat man Europa als eine einzige Destination angesehen. Mittlerweile wird nach einzelnen Ländern oder Regionen unterschieden und ausgewählt. Hier denke ich, dass die Schweiz zu den Top drei Destinationen gehört. Für mich ist die Schweiz definitiv das schönste Land in Europa. Zudem war Schweiz Tourismus in den letzten Jahren sehr aktiv im Markt Südostasien, weshalb auch die meisten Reiseagenten mit dem Ferien- und Reiseland Schweiz sehr vertraut sind.»
* Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand.
Verhältnis von 208 Fernmärkte- zu 144 Nahmärktevertretern
Die Beziehungspflege zu Reiseveranstaltern spielt eine grosse Rolle im Massnahmenmix von ST, insbesondere bei der Bearbeitung der Fernmärkte, wie sich auch am STM zeigt: Das Verhältnis von Reiseveranstaltern betrug 208 Fernmärkte- zu 144 Nahmärktevertretern. Ebenfalls dabei waren 30 Vertreterinnen/Vertreter von global tätigen Reiseveranstaltern.
Für die angereisten touristischen Leistungsträger ist dieser Mix ein wichtiger Grund für die Teilnahme am STM, wie Céline Deplazes von Luzern Tourismus bestätigt: «Für uns ist die Zahl an Reiseveranstaltern aus so vielen unterschiedlichen Märkten eine grosse Stärke des STM. Ich kann hier Kontakte zu britischen Reiseveranstaltern knüpfen, genauso wie zu jemanden aus Südostasien. Und das Rahmenprogramm hilft, persönliche Beziehungen zu pflegen, so dass man ein Gesicht zum Namen bekommt.»
Der nächste STM findet vom 14. bis 18. Januar 2024 in Villars-sur-Ollon statt. (MICE-tip)