Asien kommt zurück, aber anders

Die Zahl der Logiernächte in der Schweiz erreichte 2022 beinahe das Niveau von 2019.
v.l.n.r. Marc Gindraux (BfS), Andreas Züllig (Hotellerie Suisse), HotellerieSuisse), Martin Nydegger (Schweiz Tourismus), © Schweiz Tourismus

Der Schweizer Tourismus erreichte für das Jahr 2022 in einigen Märkten wieder die Niveaus von vor der Pandemie. Mit 38.2 Mio. Hotellogiernächte (LN) liegt das Minus gegenüber dem Rekordjahr 2019 nur noch bei -3.3%. 

Während der Pandemie waren die Grossstädte gegenüber den Bergregionen besonders gebeutelt. Im Jahr 2022 konnten aber auch Zürich, Basel, Bern, Genf und Lausanne wieder aufholen und erreichten knapp 86% der Logiernächte von 2019.

Europa kam zurück

Aus Europa sorgt Frankreich für grosse Freude mit 1.3 Mio. LN und einem Plus (+2.8 %) im Vergleich zu 2019. Die restlichen gewichtigen Nahmärkte wie die Benelux-Staaten (-3.4 %), Deutschland (-7.8 %) und Italien (-8 %) sind praktisch schon wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Sorgen bereitet nach wie vor das Vereinigte Königreich (-16.8 %), wo Herausforderungen wie der Brexit, Wirtschaftskrise und Rekordinflation die Erholung noch deutlich verlangsamen.

Asien kommt zurück, aber anders

Reisende aus Südostasien (-3.2 %) sowie aus den Golfstaaten (-5 %), aber auch aus Nordamerika (-8.1 %) waren 2022 schon wieder zahlreich im Land und bereiteten so die Rückkehr der Fernmärkte vor.

«Ich freue mich vor allem über den neuen Treibermarkt Südostasien», so Martin Nydegger, Direktor Schweiz Tourimus begeistert. «Gäste aus Ländern wie Singapur, Thailand, Indonesien und Malaysia entdecken im Moment grad mit grosser Begeisterung die Schweiz – wir werden dort in den nächsten Jahren noch einen richtigen Boom erleben».

Im laufenden Jahr 2023 dürften wieder zahlreiche Gäste aus China, Japan, Korea und Indien ankommen.

Die chinesischen Gäste zeigen dabei eine allmähliche Veränderung ihrer Reisebedürfnisse. Sie buchen vermehrt individuell, kommen immer öfter ausschliesslich in die Schweiz, suchen und buchen Geheimtipps und Naturerlebnisse und bleiben hier länger. Das Ziel von Schweiz Tourismus ist nicht nur ‘Frequenzen bolzen’, wie Nydegger erklärt, sondern die Nachfrage aktiv weg vom ‘Overtourism’ Richtung Qualitätstourismus zu steuern.

Heimmarkt Schweiz schlägt Rekordjahr 2019

Noch einmal stark gewachsen ist 2022 der Heimmarkt. Die Zahl der von der Schweizer Bevölkerung in der Schweiz generierten Logiernächte stieg gegenüber 2019 nochmals um 17,5%. Dies gaben Schweiz Tourismus (ST) und Hotelleriesuisse an der Medienkonferenz vom 23. Februar bekannt.

Marketing und Nachhaltigkeit

Äusserst erfolgreich war die Videoclip-Kampagne mit Schweiz Tourismus Botschafter Roger Federer dem Filmstar Anne Hathaway. Die Clips generierten weltweit 103 Mio. Ansichten.

Das Programm ‘Swisstainable’ erfasst unter der Leitung des Schweizer Tourismus-Verbands (STV) nun beinahe flächendeckend die ganze Schweizer Tourismusbranche. Ziel für das Jahr 2023 sind 2500 teilnehmende Akteure und Betriebe. Immer zahlreicher sind auch die buchbaren nachhaltigen Tourismusangebote, weshalb das Marketing von ST sich stark darauf ausrichten wird.

So liegt der Fokus der weltweiten Kampagnen von Schweiz Tourismus dieses Jahr auf dem öffentlichen Verkehr, weshalb die Schweizer Tennis-Ikone  für die ‘Grand Train Tour of Switzerland’ werben wird. (BRA)