Ist das die Rettung der OLMA?

Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft kann die OLMA Messe das dringend benötigte zusätzliche Kapital beschaffen.
Die Genossenschafter der Olma Messen stimmen der Umwandlung in eine AG ohne Gegenstimme zu ©Olma

Die Pandemie hat die OLMA Messen vor Probleme gestellt. Obwohl Stadt und Kanton St. Gallen die Corona-Darlehen von je CHF 8,4 Mi., also total CHF 16,8 Mio. erliessen, benötigt die Messe-Organisation weitere Mittel, auch weil sich der Bau der neuen Halle 1 verteuert.

Drei Massnahmen zur Zukunftssicherung

Seit Beginn der Pandemie haben Stadt, Kanton, Banken und die Olma Messen einen regelmässigen und offenen Austausch gepflegt. Gemeinsam wurden drei
Massnahmen definiert, um die Zukunft der Olma Messen finanziell zu sichern.

Diese umfassen den  Antrag auf Umwandlung der im Sommer 2020 gewährten Darlehen der öffentlichen Hand in der Höhe von CHF 16,8 Mio. in Eigenkapital, die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft mit einer anschliessenden zusätzlichen Kapitalerhöhung von CHF 20 Mio.

Genossenschafter stimmten zu

Die Genossenschafter haben in der Halle 9.2 der Umwandlung der Olma Messen St.Gallen von einer Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft (AG) einstimmig zugestimmt. Die
Umwandlung ermöglicht eine breite Beteiligung von natürlichen Personen, Unternehmen und Verbänden. Mit der beschlossenen Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft sind zwei der im August 2022 vorgestellten Massnahmen zur finanziellen Sicherung der Zukunft der Olma Messen abgeschlossen.

Dr. Thomas Scheitlin, VR-Präsident der Olma Messen AG ©Olma

«Eine gewisse Erleichterung ist spürbar, auch wenn wir aufgrund der vielen Vorgespräche mit der Annahme der Umwandlung gerechnet haben. Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht. Nun konzentrieren wir uns auf die zweite Hälfte der Kapitalerhöhung – also der Beschaffung weiterer rund CHF 10 Mio.», sagt Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen St.Gallen. Seit dem 21. Februar 2023 ist die Zeichnung von Olma Aktien möglich. Mit der erfolgten Umwandlung werden nun alle administrativen Prozesse in die Wege geleitet. Wer bereits Aktien gezeichnet hat, darf in den kommenden Wochen mit der entsprechenden Eintragungsbestätigung rechnen.

Wirtschaftsfaktor und ein Stück Identität

Die letzten Monate standen im Zeichen der Kapitalerhöhung. Unternehmen, Verbände, Banken und Privatpersonen bekennen sich zum Messe-, Kongress- und Eventstandort Ostschweiz. Die Motivation, Aktien zu zeichnen, ist vielfältig. Während Wirtschaft und Gewerbe insbesondere die Standortattraktivität, die regionalwirtschaftlichen Effekte und Arbeitsplätze im Fokus haben, ist es für private Aktionär*innen in erster Linie eine Investition in Begeisterung und ein Stück Ostschweizer Identität.

Geschäftsmodell funktioniert
Christine Bolt, CEO der Olma Messen AG ©Olma

«Für den Erfolg der Kapitalerhöhung ist das Vertrauen in unser Geschäftsmodell entscheidend. Wir haben es im Jahr 2022 in nur neun Monaten geschafft, ein positives Jahresergebnis zu erzielen, was beweist, dass unser Geschäftsmodell funktioniert. Die hohe Nachfrage nach Messen und Veranstaltungen ist ungebrochen. Das hat auch der Rekord an Anfragen im vergangenen Jahr bestätigt», betont Christine Bolt, CEO der Olma Messen AG.

Im Rahmen der ordentlichen Genossenschafterversammlung haben die Genossenschafter den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2022 der Olma Messen St.Gallen genehmigt. Dazu gab es guten Grund: Die Olma Messen St.Gallen schlossen das Jahr 2022 mit einem positiven Ergebnis ab – und dies, obwohl sie aufgrund der Schutzmassnahmen des Bundes erst im April den Betrieb wieder voll aufnehmen konnten.

Zudem war die Nachfrage nach Veranstaltungen bei den Olma Messen so gross wie noch nie: Über 240 Anfragen gingen 2022 ein – ein Rekord und fast dreimal so viele wie 2019. Auch im laufenden Jahr stehen bereits über 120 Veranstaltungen im Kalender der Olma Messen St.Gallen.

Drei neue Beiräte

Im Rahmen der ordentlichen Genossenschafterversammlung haben die Genossenschafter für den Rest der Amtsdauer 2021 bis 2025 drei Ersatzmitglieder in den OLMA-Beirat gewählt: Hannes Schärer,  Leiter Amt für Geoinformation und Leiter Landwirtschaft Kanton Schaffhausen, Schaffhausen (als Nachfolger von Markus Leumann), Martin Angehrn, Chef Landwirtschaftsamt Kanton Thurgau, Frauenfeld (als Nachfolger von Ueli Bleiker), Andres Weber, Abteilungsleiter Landwirtschaft Amt für Umwelt liechtensteinische Landesverwaltung, Vaduz (als Nachfolger von Dr. Martin Braunschweig). Die
ausscheidenden Mitglieder wurden vom Verwaltungsratspräsidenten Thomas Scheitlin verdankt. (MICE-tip)