Tourismusbranche Schweiz fordert vom Bund einen konkreten Plan

Bei den touristischen Anbietrn liegen die Nerven blank.

In diversen Tageszeitungen von heute ist ein grosses Inserat verschiedener Akteure der Schweizer Tourismusbranche zu finden. Unterzeichnet haben diese Anzeige als «Offener Brief» unter anderen der Schweizer Tourismus-Verband, Hotelleriesuisse, GastroSuisse, Seilbahnen Schweiz oder der Verband öffentlicher Verkehr.

Sie fordern vom Bundesrat einen konkreten Plan für gastgewerbliche Betriebe und touristische Infrastrukturen wie Bergbahnen, Schifffahrt oder Wellnessanlagen. Die aktuelle Verunsicherung bezüglich der möglichen Angebote und touristischen Dienstleistungen sei Gift für die Branche. «Wenn die notwendigen Klärungen nicht zeitnah erfolgen, drohen nach dem stark beeinträchtigten ersten Halbjahr auch die Sommer- und sogar Herbstsaison einem verlängerten touristischen Stillstand zum Opfer zu fallen», schreiben die Unterzeichner des ganzseitigen Inserats.

Die Tourismusbranche der Schweiz habe konkrete Vorschläge unter Berücksichtigung der BAG-Kriterien erarbeitet und den Behörden zur Verfügung gestellt, so im Inserat weiter. Diese wurden jedoch von den Verantwortlichen beim Bund kritisiert, weil sie sich nicht in allen Betrieben umsetzen liessen. Und viele Gastronomen möchten nicht nur zur Hälfte öffnen, weil für sie dann der Aufwand viel grösser als der Ertrag wäre.

Seco will Tourismus unterstützen

Der Tourismus in der Schweiz erleidet wegen der Corona-Pandemie einen massiven Einbruch. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Umsätze um bis zu 95 Prozent tiefer. Auf das ganze Jahr gerechnet beträgt der Umsatzrückgang laut dem Bund bis zu 35 Prozent. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) prüft nun Impulsprogramme.

Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung im Seco, erklärte vor den Medien, dass die Tourismusbranche besonders stark von der Corona-Krise betroffen sei. Es gebe regelrechte «Stornierungswellen», während neue Buchungen fast gänzlich ausblieben. Die touristischen Teilbranchen wie Hotellerie, Gastronomie, Bergbahnen, Reisebüros verzeichne Nachfrageeinbussen im Vergleich zum Vorjahr von minus 80 bis minus 95 Prozent, so Jakob.

Reisebüros gehen leer aus

Der Bund prüft gleichzeitig weitere Optionen zur Stärkung des Tourismus. Schweiz Tourismus hat ein 40 Millionen Franken schweres Impulsprogramm ins Spiel gebracht. Dass Schweiz Tourismus mit Millionen Franken unterstützt werden soll, kam wiederum bei den Schweizer Reisebüros gar nicht gut an. Sie blitzten mit einem Rettungsvorschlag beim Bundesrat ab und vielen droht nun der Konkurs. (DOE)