EMC-Mitglieder sehen Zukunft verhalten optimistisch

Eine Umfrage hat ergeben, dass die Kundenbeziehungen sich in der Krise sogar verbessert haben.
© Photo Basilisk/Christian Bettinger

Mitte März lancierte der Event Managment Circle (EMC) eine Umfrage unter seinen Mitgliedern mit dem Ziel, der Eventbranche den Puls zu messen und die direkt Betroffenen zu Wort kommen zu lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten in Bezug auf die Zukunft der Branche trotz der gegenwärtig schwierigen Situation eher zuversichtlich sind. Rund 22 Event- und Corporate-Spezialisten haben an der Umfrage teilgenommen und dem EMC-Vorstand ihre Situation geschildert. Die Resultate, welche eine Tendenz innerhalb des EMC aufzeigen, kann man folgendermassen zusammenfassen.

Zwei Drittel haben Kurzarbeit beantragt

Zwei Drittel der Befragten haben Kurzarbeit beantragt. In Bezug auf die Gesamtwirtschaft der Schweiz – wo insgesamt ein Drittel der Arbeitnehmer für Kurzarbeit angemeldet sind – ist dies branchenbedingt sehr hoch. Obwohl wirtschaftlich sehr stark von der momentanen Situation betroffen, wollte der EMC wissen, ob die Massnahmen des Bundesrates angemessen waren. 90% der Befragten beurteilen die Massnahmen als notwendig und grundsätzlich sehr gut.

66% im Home Office

Auch die Eventbranche ist gemäss offizieller Verordnung verpflichtet, ihre Arbeiten nicht im Grossraumbüro zu verrichten. Aus diesem Grund arbeiten momentan rund zwei Drittel im Home Office. Wobei auch in der Eventbranche nur ein Teil der Mitarbeitenden mehrheitlich am Computer arbeitet. Es zeigt sich, dass die meisten Befragten mit der internen Kommunikation in ihrem Unternehmen zufrieden sind. Der Informationsfluss wird durch häufige Telefonate unregelmässige Telefonkonferenzen sichergestellt. Einige haben auch eine Homeoffice Challenge mit Fotos oder andere teamfördernde Aktionen ins Leben gerufen.

Starke Veränderung der externen Kommunikation

Die Kommunikation nach aussen hat sich in vielen Unternehmen in den letzten Wochen stark verändert. Persönliche Kundenkontakte sind aufgrund der Situation im Moment fast inexistent und Werbemassnahmen wurden vorderhand zurückgestellt. Die Kommunikation nach aussen erfolgt hauptsächlich über Email und Videocalls, aber zunehmend auch über WhatsApp und andere Chat-Systeme sowie vereinzelt via Newsletters.

Erstaunlich: trotz der erschwerten Umstände geben viele der Befragten an, dass sich die Kundenbeziehung in diesen herausfordernden Zeiten eher verbessert hat. Das sind positive Zeichen und eine gute Grundlage für eine langfristige Kundenbeziehung. Denn im Endeffekt sitzen Kunde und Lieferant im gleichen Boot und müssen in erster Linie konstruktive Lösungen finden, die beiden Seiten helfen. Und dies scheint die Eventbranche verstanden zu haben.

Positive Einschätzung der Zukunftsaussichten

Auch wenn im Moment viele Fragezeichen über der Event- und Tourismusbranche schweben, schätzen die Befragten die Zukunft recht positiv ein und setzen auf das zweite Semester 2020 und auf das kommende 2021. Denn auch der EMC ist überzeugt, dass sich die Menschen nach der langen digitalen Zeit wieder Anlässe und Veranstaltungen wünschen, bei welchen der soziale Austausch im Vordergrund steht.

«Lessons learnt» und positive Erfahrungen

Verschiedene Feedbacks haben aufgezeigt, dass eine Notsituation unkonventionellem, kreativem Denken (dem berühmten «thinking outside the box») förderlich ist. Weiter könnten die (nun unfreiwillig gemachten) positiven Erfahrungen im Home Office für Eventagenturen auch für die Zeit nach Covid-19 eine Chance sein, um kostspieligen Büroplatz einzusparen. (MICE-tip)