Expo Event Präsidium: Christoph Kamber folgt auf Eugen Brunner

MICE-tip im Exklusiv-Gesprach mit dem abtretenden Präsidenten Eugen Brunner und dem neuen Präsidenten von Expo Event.
Eugen Brunner und Christoph Kamber.

Anlässlich der Generalversammlung von Expo Event Swiss Live Com Association, welche letztmals von Eugen Brunner, Managing Partner Aroma AG, geleitet wurde, gab der Verbandspräsident sein Amt nach drei Präsidial-Jahren und 11 Jahren im Vorstand ab – seine Nachfolge tritt Christoph Kamber, Managing Partner der Red Spark AG, an.

Rückblickend betont Eugen Brunner, dass die Arbeit im Vorstand Teamarbeit ist und er als einzelner nichts bewirken konnte. «Das was wir vor allem in den letzten Monaten erreicht haben, hätte ich nicht alleine geschafft.» Es war eine grossartige Zeit, obwohl die Verbandsarbeit nicht immer einfach sei. «Ich konnte und wollte es nicht allen recht machen, im Kern ging es mir immer um die Sache», erklärt der scheidende Expo Event-Präsident.

Die Politik für die Branche sensibilisiert

Die Event-Branche konnten die Politikerinnen und Politiker auf ihre Anliegen aufmerksam machen, was dazu führte, dass das Covid-19-Gesetz zu ihren Gunsten ausfiel. Anfang Jahr noch, hatte die Event-Branche in der Politik keine grosse Bekanntheit, ist Brunner überzeugt. «Aber zum Beispiel mit der Aktion ‹Night of Light›, bei der am 22. Juni 2020 insgesamt 1100 Gebäude und Objekte in der Schweiz Rot beleuchtet wurden, konnte die Branche auf sich aufmerksam machen.» Die Politiker hätten endlich begriffen, dass es der Branche schlecht geht und tausende von Arbeitsplätzen in unmittelbarer Gefahr sind.

Mit dem Covid-19-Gesetz sei die Branche auf der Zielgeraden. «Wir brauchen aber jetzt liquide Mittel und nicht erst Anfang des kommenden Jahres. Es muss schnell gehen, ansonsten gehen viele Firmen unter», ist der dringliche Apell von Eugen Brunner.

Nun müssten die Behörden auch in Sachen Bewilligungen an Tempo zulegen. «In den Kantonen fehlt immer noch das Verständnis der Dringlichkeit bei den Bewilligungen.» Die Kosten und die Vorlaufzeit für einen grossen Anlass seien immens. «Wenn diese dann vier Tage vorher abgesagt werden, ist das ein finanzielles Desaster für die involvierten Firmen.»

Es ist an der Zeit, sich zusammenzuschliessen

«In den letzten sechs Monaten habe ich gelernt, der Zusammenschluss und das Lobbying absolut zielführend ist.» Das einzig Positive an dieser Krise sei, dass die Akteure in der Event-Branche gemerkt hätten, dass man nur gemeinsam viel erreichen kann. «Es ist an der Zeit, sich zusammenzuschliessen», ist der abtretende Expo Event-Präsident überzeugt.

Auf die Frage, wie es weitergehe, sagte Eugen Brunner, dass er leider keine Kristallkugel besitze, aber sicher sei, dass sich die Branche erholen werde. «Wir werden wieder zurück finden zu einem spass- und erlebnisorientierten Alltag.»

Im Moment hätten noch sehr viele Leute Respekt davor, an Events teilzunehmen. Dabei habe die Branche ihre Hausaufgaben gemacht und absolut griffige Schutzkonzepte entwickelt. «Wir sind es uns von jeher gewohnt, für den Schutz von den Gästen zu sorgen.»

Neben der Bewältigung der Krise liegt Eugen Brunner der Nachwuchs am Herzen. «Für viele Junge Berufsleute ist es schwierig mit den ‹Alten› in Kontakt zu treten.» Mit der Lancierung des Xaver Next, einer Auszeichnung für Nachwuchstalente, haben sie den Jungen die Tür in die Event-Branche geöffnet.

Lust sich für den Verband einzusetzen

Der neue Expo Event-Präsident Christoph Kamber, freue sich auf die neue Aufgabe. «Ich habe Lust, mich für den Verband einzusetzen.» Er wolle die Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden in der Branche weiter fördern. Alle hätten ihr eigenes Süppchen gekocht, doch die Branche brauche auch noch in den kommenden Monaten diese geballte Kraft.

Zudem will Christoph Kamber in den nächsten drei Jahren die Zahl der Mitglieder von Expo Event erhöhen. «Es sind noch lange nicht alle Event-Firmen Mitglieder bei uns. Und ich hoffe, dass sie das Erreichte davon überzeugt, Expo Event beizutreten.»¨

Talente an die Branche binden

Wie in vielen anderen Branche auch, sind gute Fachkräfte auch in der Event-Branche Mangelware. «Ich will der Aus- und Weiterbildung mehr Gewicht geben», erklärt der neue Präsident. Derzeit seien sie zusammen mit der Hochschule daran, einen CAS für die Branche zu entwickeln.

Zudem will Christoph Kamber der Nachhaltigkeit wieder aufs Tapet bringen. «Mit der Corona-Krise ist die Sustainability in den Hintergrund gerückt. Da müssen wir aber am Ball bleiben, denn das wird von den Event-Firmen verlangt.» Expo Event werde Instrumente entwickeln, um die Mitglieder darin zu unterstützen.

Xaver Award 2019

Nach der Generalversammlung fand in der Maag Halle in Zürich am Donnerstag-Abend, 2. Oktober die Verleihung des Xaver Award statt. Am Xaver-Award von Expo Event Swiss LiveCom Association sind die besten LiveCom-Projekte des Jahres 2019 gekürt worden. Mit dem goldenen Xaver wurde die Nüssli (Schweiz) AG mit ihrem Projekt «Fête des Vignerons» und Expomoblia mit der Eingabe «Bregenzer Festspiele» geehrt. Der besonders begehrte Public Xaver ging an Doppelleu Boxer von der Andreas Messerli AG. Mit dem Lifetime Achievement Xaver-Award wurde Schoscho Rufener ausgezeichnet. An der Generalversammlung von Expo Event erfolgte zudem die Stabsübergabe im Vereinspräsidium: Auf Eugen Brunner folgt nun Christoph Kamber.

Im kommenden Jahr findet keine Verleihung des Xaver Award statt. «In diesem Jahr fanden einfach zu wenige Event statt», erklärt Adrian Erni, Mediensprecher von Expo Event. Der nächste Xaver Award finde deshalb wieder im Frühjahr 2022 statt. Zudem nutze der Vorstand die Zeit, um das Konzept des Awards zu überarbeiten.

(Daniela Oegerli)