Hotellerie muss weiter auf Hilfen warten 

Die neuen Einschränkungen führen zu weiteren Ertragseinbussen, daher ist die Beherbergungsbranche Finanzhilfen angewiesen.

Angesichts der kritischen epidemiologischen Lage trägt Hotelleriesuisse die vom Bundesrat verkündeten Verschärfungen mit, wie der Branchenverband mitteilt. Da die neuen Einschränkungen zu weiteren Ertragseinbussen in Millionenhöhe führen werden, ist die Beherbergungsbranche dringlich auf branchenspezifische Finanzhilfen in Ergänzung zur Härtefallregelung angewiesen. Umso bedauerlicher ist das Zögern des Bundesrates bei der Lockerung von Anspruchsbedingungen und der Einführung zielgerichteter Instrumente.

Die Schliessung von Restaurants, Freizeit- Kultur- und Sporteinrichtungen sowie die ausdrückliche «Stay-home-Empfehlung» durch den Bundesrat führt zu einer noch stärkeren Störung der touristischen Wertschöpfungskette. Obwohl die Hotels ihren Betrieb weiterführen können, werden sie als zentraler und systemrelevanter Pfeiler des Tourismussektors schweizweit massive Ertragsausfällen erleiden. Gründe dafür sind die grossen Unsicherheiten bezüglich der epidemiologischen Entwicklung und die Beschränkung touristischer Dienstleistungen, welche die bereits klar unterdurchschnittliche Nachfrage weiter drücken.

Dramatische Umsatzverluste für Stadthotellerie und Ferienregionen 

Bereits ohne die beschlossenen Verschärfungen belaufen sich die erwarteten Umsatzverluste gemäss neusten Berechnungen von Hotelleriesuisse im Jahr 2020 auf minus rund 3.5 Milliarden Schweizer Franken für die Hotellerie. Dies entspricht einem Rückgang von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während die Lage für die Stadthotellerie seit Monaten dramatisch ist und aufgrund der beschlossenen Verschärfungen für noch mehr Betriebe die Luft auszugehen droht, treffen die Entscheide die Ferienregionen in ihrer Hauptsaison.

Enttäuschung über Verzögerung bei Branchenhilfsprogrammen  

Angesichts der kritischen epidemiologischen Lage trägt Hotelleriesuisse die vom Bundesrat verkündeten Verschärfungen mit. Umso dringender sind nun aber die finanziellen Kompensationen zugunsten der Hotellerie in Form rasch abzuwickelnder Härtefallhilfen und zusätzlichen Branchenprogrammen. Letzteres will der Bundesrat in den nächsten Wochen prüfen, ohne heute einen verbindlichen Entscheid gefällt zu haben. Hotelleriesuisse ist darüber enttäuscht und besorgt, weil viele Betriebe ihre Reserven bereits aufgebraucht und noch keine finanzielle Unterstützung erhalten haben. Damit betroffene Unternehmen die Zeitspanne bis zum Erhalt von Härtefallgeldern überbrücken können, braucht es eine schnelle Wiedereinführung des Covid-Kreditsystems.

Schnelle Abwicklung der Härtefallunterstützung notwendig 

Hotelleriesuisse erwartet vom Bundesrat zudem einen möglichst zeitnahen Beschluss, in welcher Form die Anspruchsvoraussetzungen für Härtefallunterstützungen gelockert werden können. In der Hotellerie als direktbetroffene Branche mit schmalen Margen sollten unter Berücksichtigung der hohen Fixkosten auch Betriebe unterstützt werden können, die weniger als 40 Prozent Umsatzverluste zu beklagen haben. Einmal mehr sind ausserdem die Kantone in der Pflicht, unmittelbar die Voraussetzungen für die Abwicklung von Härtefallgesuchen zu schaffen. Um einer weiter steigenden Verschuldung entgegenzuwirken, sind in überwiegender Form A-fonds-perdu-Beiträge zu sprechen.

Positive Entwicklungen bei KAE und Schnelltests 

Positiv zu werten sind die beschlossenen Erleichterungen im Bereich der Kurzarbeitsentschädigung. Zudem begrüsst Hotelleriesuisse den Ausbau der Schnelltestverfahren, womit ein wichtiger Grundpfeiler im Kampf gegen die Pandemie gestärkt wird. (MICE-tip)