Derzeit ist eine grosse Diskussion in Gange, dass die Restaurants ihren Betrieb so rasch als möglich aufnehmen möchten. Doch viele Restaurateure möchten keine halbvollen Räumlichkeiten. Zum einen leide das Ambiente darunter und zum anderen sei so der Aufwand viel grösser als der Ertrag. GastroZürich City hat bei seinen Mitgliedern eine Umfrage gemacht und diese zeigte, dass 50 Prozent der Gastronomen ihren Betrieb lieber so lange geschlossen halten möchten, bis sie wieder ganz öffnen können. Nur 11 Prozent befürworten eine rasche Öffnung. 39 Prozent befürworten eine rasche Öffnung, wenn sie keine Einschränkungen in kauf nehmen müssen.
Ruedi Bartel, Präsident von GastroThurgau und Inhaber des Restaurant Krone in Balterswil, kritisiert, dass es keinen Fahrplan für die Gastronomie gebe. «Ich habe erwartet, dass der Bundesrat uns einen Zeitplan vorgibt, wann wir wieder öffnen dürfen», sagte er gegenüber dem «St. Galler Tagblatt». Er und andere in der Branche gingen davon aus, dass sie Mitte Mai wieder loslegen dürfen, nun werde es 8. Juni vielleicht. «Wir brauchen keine weiteren Unterstützungsmassnahmen, wir brauchen Umsatz», bringt er es auf den Punkt.
Zu dem Konzept, welches die Gastrobranche vorgelegt habe, sei nicht für alle geeignet. Gerade für kleinere Betriebe sei das nichts. Er möchte seinen Betrieb ohne Einschränkungen öffnen und nehme sogar in Kauf, dass es Mitte Juni werde.
Jacqueline Badran, SP-Nationalrätin sagte gegenüber der «SRF»-Tagesschau, dass es den Gastronomen nichts nütze, wenn man nur einen Teil der Gäste bedienen könne: «Die Restaurants haben dann zu wenige Frequenzen, um die Kosten decken zu können.» Was den Wirten am meisten helfen würde, wäre ein Mieterlass, ist die Politikerin überzeugt.
Bundesrat Alain Berset informierte gestern an einer Medienkonferenz, dass er damit rechne, dass die Gastronomen am 8. Juni ihren Betrieb unter hygienischen Vorkehrungen wiedereröffnen können. Er warnte gleichzeitig davor, dass man das Ziel zu der Eindämmung der Pandemie nicht aus den Augen verlieren dürfe. «Wenn wir zu früh lockern, hat das auch negative Auswirkungen auf die Sommersaison.» (DOE)
