Verband der Veranstalter übt Kritik an Veranstaltungsverbot

Die Clubs befürchten existenzielle Einbussen.
© Louis Hansel on Unsplash

Der Verband der Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter (SMPA) übt scharfe Kritik an einem generellen Verbot von Veranstaltungen ab 1000 Personen und spricht von einem «Berufsverbot». Der SMPA fordert eine finanzielle Entschädigung der Ausfälle über einen Krisenfonds.

Ein generelles Veranstaltungsverbot ab 1000 Personen kommt nach Ansicht SMPA einem «Berufsverbot» gleich. Die schwerwiegenden Folgen eines solchen generellen Veranstaltungsverbots in der gesamten Wertschöpfungskette seien nicht bedacht worden, heisst es in einer Medienmitteilung des SMPA.

Durch diese «willkürliche Grenze» seien unnötig viele Events betroffen. Bisher gebe es mit Ausnahme von Liechtenstein keine weiteren Länder, die ähnlich drastische Massnahmen ergriffen hätten. Frankreich ziehe beispielsweise die Grenze bei 5000 Gästen.

Keine unverhältnismässigen Auflagen

Die SMPA fordert, dass Veranstaltungen mit weniger als 1000 Gästen schweizweit weiterhin durchgeführt werden dürfen, dies ohne unverhältnismässige Auflagen. Zudem müssen die Auflagen kantonal einheitlich gestaltet sein, damit nicht die unverständliche Situation entsteht, dass ein Künstler auf einer Tournee bspw. in Zürich ohne Auflagen, im Kanton Graubünden gar nicht und im Kanton Luzern nur unter Auflagen auftreten darf.

Weiter darf das Veranstaltungsverbot nach dem 15. März 2020 nicht verlängert werden, wenn sich die Situation nicht verschärft. Die Schweizer Veranstaltungsbranche wie auch viele Schweizer Künstler bangen um ihre Existenz. Selbstverständlich hat die SMPA Verständnis für alle nötigen gesundheitsschützenden Massnahmen. Es ist zu befürchten, dass viele Veranstalter diese Krisensituation wirtschaftlich nur schwer überleben werden. Auch die Auswirkungen für die Schweizer Wirtschaft sind erheblich, denn betroffen sind auch die Künstler sowie die zahlreichen vom Veranstaltungsgeschäft abhängigen Lieferanten und Dienstleister. Darum fordert die SMPA, dass der Bund die finanziellen Auswirkungen durch das ausgesprochene Veranstaltungsverbot rasch und unkompliziert über einen Krisenfonds entschädigt.

Einige Clubs in Zürich wollen sich dem Verbot widersetzen. Laut dem «Tages Anzeiger» ärgern sich diese darüber, dass in verschiedenen Kantonen andere Regeln gelten. Ein absolutes Veranstaltungsverbot wäre für einige Clubs verheerend. Beispielsweise im Hallenstadion finden derzeit gar keine Events statt. (MICE-tip)