X-tra muss Limmathaus in Zürich verlassen

Nach fast 25 Jahren im denkmalgeschützten Haus muss die Zürcher Institution Ende 2022 gehen.

Das das Konzert- und Clublokal Ende 2022 muss aus dem Haus an der Limmatstrasse verschwinden – nach rund 25 Jahren. Diese Entscheidung hat nicht die X-tra Productions AG getroffen, sondern die Stiftung Limmathaus Zürich. Sie will das denkmalgeschützte Gebäude ab Anfang 2023 umbauen und hat den Pachtvertrag mit dem X-tra nur bis dann verlängert.

Betroffen sind neben den Räumlichkeiten des X-tra auch das Pub «The Green Room», das erst vor knapp zwei Jahren eingezogen ist, eine Kampfsportschule und ein Yogastudio. Lediglich die Poststelle im Erdgeschoss Richtung Limmatplatz bleibt offen. Auch die Wohnungsmieter dürfen bleiben. So zumindest die Pläne der Stiftung, meldet der «Tages-Anzeiger».

Suche nach Alternativstandort

Die X-tra Productions AG ist laut Geschäftsleiter Jürg Burkhardt vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Kürzlich habe man mit der Stiftung Limmathaus über den Pachtzins verhandelt. Wegen der Corona-Pandemie kann das X-tra seit Monaten keine Konzerte oder Partys veranstalten und hat kaum Einnahmen. Die beiden Parteien haben sich deshalb bis zum Ende der Vertragslaufzeit 2022 auf eine «namhafte Reduktion des Pachtzinses» geeinigt, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst.

Der reduzierte Mietzins helfe allerdings nur bedingt, sagt Burkhardt. «Wir sind froh, wenn wir im nächsten Jahr noch existieren.» Das X-tra hofft momentan vor allem auf Ausfallentschädigungen des Kantons Zürich für die Kultur- und Eventbranche. Insofern sei die Nachricht, dass das X-tra Ende 2022 aus dem Limmathaus ausziehen müsse, momentan noch zweitrangig. «Natürlich machen wir uns Gedanken, wie es darüber hinaus weitergeht», sagt er. «Wir sind zuversichtlich, dass wir eine Lösung für einen alternativen Standort finden werden.»

Es kommt eine Co-Working-Firma

Die Pläne der Stiftung Limmathaus sind da schon konkreter. Nach der Wiedereröffnung im Sommer 2024 arbeite man «im Rahmen eines langjährigen Vertragsverhältnisses» mit der Impact Hub Zürich AG zusammen. Diese betreibt mehrere Co-Working-Spaces in Zürich, etwa im Viadukt und im ehemaligen Unterwerk Selnau. Ihr Hauptstandort befindet sich aber gleich hinter dem X-tra in einer Zwischennutzung der Stadt. Dort läuft der Mietvertrag 2024 aus. Danach würde die Firma in ihren Hauptstandort ins Limmathaus ziehen. (MICE-tip)