Zittern vor der Wintersaison

Vertreter der Tourismusallianz haben sich im Rahmen des 3. Tourismusgipfels gegen zusätzliche Hürden und für offene Grenzen ausgesprochen.
© Schweizer Tourismus-Verband

Im Hinblick auf eine funktionierende Herbst- und Wintersaison haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Tourismusallianz am Montag im Rahmen des 3. Tourismusgipfels gegen zusätzliche Hürden und für offene Grenzen ausgesprochen.

Beim Treffen mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Bundes-Vizepräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset strichen die anwesenden Tourismus-Vertreter heraus, dass sie in Bezug auf den weiteren Saisonverlauf auf Planungssicherheit angewiesen sind. Ein wesentlicher Punkt für den weiteren Saisonverlauf sei die Erhaltung der Reisefreiheit: Risikolisten und ständig ändernde Reiserestriktionen in Form von Quarantänevorschriften bei der Einreise, haben negative Auswirkungen auf den Schweizer Tourismus. Die Allianz plädierte daher gegenüber dem Bundesrat – soweit dies aus epidemiologischer Sicht möglich ist – für offene Grenzen, insbesondere im europäischen Raum.

«Wir haben dem Bundesrat den Vorschlag gemacht, dass er ein Modell ausarbeiten soll, mit dem Gäste aus Risikoländern bei der Einreise am Flughafen auf Corona getestet werden», sagt Damian Constantin, Präsident der Tourismusdirektorenkonferenz gegenüber dem «Tages Anzeiger». «Man könnte diese Modelle speziell für Gäste aus wichtigen Quellmärkten wie Belgien oder Grossbritannien anwenden», führt Constantin aus. Allerdings kommen und gehen viele Wintertouristen nicht auf dem Luftweg, sondern auf der Strasse, wo ein solches Regime deutlich schwieriger aufzuziehen wäre. Hinzu kommt, dass ein einzelner Test nicht reicht, um eine Infektion mit Sicherheit auszuschliessen. Sollten zwei Tests innert weniger Tage gefordert sein, wären Logistik und Überwachung ein Albtraum. Letzte Woche lehnte das BAG allerdings eine Regelung noch ab, die mittels Tests eine Quarantäne verkürzen oder ganz obsolet machen würde. Doch scheint hier das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Positionspapier erarbeitet

Aufgrund der Massnahmen, die im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie getroffen wurden, verschärft sich die finanzielle Situation im gesamten Tourismussektor weiter. Die Tourismusverbände haben ein Positionspapier erarbeitet, welches kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen skizziert, die dem Schweizer Tourismus unter die Arme greifen sollen. Im Kern fordern sie weitere finanzielle Unterstützung für Betriebe, die trotz langjährig gesundem Wirtschaften in eine finanzielle Notlage geraten sind. Diese beinhaltet unter anderem eine Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung von Mitarbeitenden mit unregelmässigen Einsätzen oder befristeten Arbeitsverträgen sowie die zeitnahe Ergänzung des COVID-19-Solidarbürgschaftsgesetz um ein Instrument zum vollständigen oder teilweisen Erlass von Rückzahlungen einfacher COVID-Notkredite in Härtefällen.

Tourismusverbände stehen geschlossen zusammen

Folgende Tourismusverbände nahmen unter dem Dach des Schweizer Tourismus-Verbands STV am Treffen mit dem Bundesrat teil: GastroSuisse, HotellerieSuisse, Parahotellerie Schweiz, Seilbahnen Schweiz, Netzwerk Schweizer Pärke, Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren, Verband öffentlicher Verkehr, Swiss Snowsports, Verband der Schweizer Tourismusmanager, Verband Schweizerischer Schifffahrtsunternehmen. (MICE-tip)