Uffa go luaga: wie heisst die neue Brambrüeschbahn?

Der neue Name der Brambrüeschbahn wird bis Ende November 2023 gewählt. Der Geschäftsbericht zeigt ein ausgeglichenes Geschäftsergebnis.
©Chur Bergbahnen (BCD)

Trotz 57 Prozent weniger Wintergäste kann Brambrüesch dank eines Rekordsommers, dem uffa-Abo und Kosteneinsparungen ein ausgeglichenes Geschäftsergebnis präsentieren. Der neue Name der Brambrüeschbahn wird bis Ende November 2023 gewählt.

Brambrüesch verzichtet auf eine technische Beschneiung. Schlepplift und Sessellift waren im vergangenen, schneearmen Winter nur zwölf Tage in Betrieb. Dank der Ganzjahresstrategie der Chur Bergbahnen (BCD) reduziert sich der Transportertrag im Geschäftsjahr 2022/2023 nur um 8,8 Prozent. Bei einem grossen Fixkostenanteil konnte der Betriebsaufwand gleichzeitig um 4,6 Prozent verringert werden. Daraus resultierte ein Betriebserfolg (EBITDA) von Fr. 202’000. Bei praktisch gleich bleibenden Abschreibungen ergibt sich eine ausgeglichene Rechnung.

Rekordergebnis im Sommer

Insgesamt erreichte die BCD trotz 25 Prozent weniger Ersteintritten (83’000 statt 111’000) aufgrund des besten Sommers der Geschichte und der Treue der uffa-Abonent*innen ein achtbares Ergebnis, so das Unternehmen.

In diesem sehr speziellen Geschäftsjahr wurden zwei Drittel des Transportumsatzes im Sommer erzielt (letztes Jahr 52 Prozent). Das Ertragsplus im Sommer betrug 23 Prozent. Insgesamt macht das uffa-Abo 37 Prozent des Transportertrages aus.

Auch die Gastronomie bekam den schlechten Winter zu spüren und musste eine Umsatzeinbusse von 9 Prozent in Kauf nehmen, so die BCD. Überaus erfreulich sei die Tatsache, dass der Anteil der selbst erarbeiteten Mittel am Gesamtumsatz von 2,9 Mio. stolze 86 Prozent betrug. Im aktuellen Sommer 2023 sehen die Umsatzzahlen, laut BCD, sehr gut aus. Bereits Mitte September 2023 sei der Umsatz nochmals 3 Prozent höher als im vergangenen Rekordsommer.

Noch fünf Namen im Rennen

Vor zwei Jahren haben die Chur Bergbahnen (BCD) die Churer*innen gefragt, wie die Neue Brambrüeschbahn heissen soll. Es sind von 836 Personen 418 Namensvorschläge eingegangen. Die BCD löst nun ihr Versprechen ein und lässt über die fünf meistgenannten Vorschläge abstimmen. Zur Auswahl stehen die Namen Bahnbrüesch, Brambrüeschbahn, Brambus-Express, Pizokel-Bahn oder uffa-Bahn.

Vorschläge wie Steinbock-Bahn, Patschifig-Bahn oder Furggablitz haben es nicht in die Endausmarchung geschafft. Nachdem die Vorauswahl allen offenstand, dürfen nun die uffa-Abonent*innen bis Ende November 2023 ihren Favoriten wählen.

Uffa go luaga

Das uffa-Abo besassen im letzten Jahr 5’207 Personen, was einem neuen Rekord entspricht und plus 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Es findet auch 2023 / 2024 seine Fortsetzung. Wer ein Abo bestellt, erhält nebst 50 Prozent Rabatt auf Winter-Tageskarten in den 14 Bündner Partnerskigebieten von Brambrüesch, 20 Prozent Rabatt auf Tageskarten in Arosa-Lenzerheide sowie eine uffa-Sonnenbrille nach Wahl.

45 Prozent der Abonent*innen waren Familien, 34 Prozent Partner und 21 Prozent Singles. Die günstigen Preise des Ganzjahresabos bleiben unverändert. Die Preise für das uffa-Abo gelten aber nur, wenn mindestens 1’117 Bestellungen bis am 30. November 2023 erreicht werden.

Fit für die neuen Saisons

Die BCD sehen in der Gastronomie ein grosses Potential und freuen sich, mit dem ehemaligen Gastgeber des Bergrestaurants Scalottas, Florian Zimmermann, eine Fachkraft für die Bergbaiz gewonnen zu haben. Zusätzlich wurde auch im Hinblick auf die Erstellung des neuen Panoramarestaurants auf Fülian die separate BCD Gastro AG gegründet.

Bei der Gondelbahn ergab sich kurzfristig ein grösserer Investitionsbedarf von ca. einer halben Million Franken. Die regelmässigen Routinekontrollen der Gondelbahn zeigten diesen Sommer leichte, oberflächliche Beschädigungen an der Stahlträgerstruktur in der Mittelstation und der Bergstation.

Der VR der BCD hat infolge der vielen Betriebsjahre der Gondelbahn entschieden, dass die Partnerfirma Bartholet im Rahmen eines 1:1 Ersatzes die Stahlkonstruktion in den beiden Stationen auswechselt. Dieser ausserordentliche Aufwand nimmt sechs anstatt vier Wochen Revisionsunterbruch in Anspruch. Dadurch reduzieren sich die Betriebszeiten um zwei Wochen. Auch diese Umstände zeigen deutlich, dass der Ersatz der Gondelbahn baldmöglichst erfolgen muss und das Projekt keine weiteren Verzögerungen erduldet.

Höhepunkte im Angebot

Höhepunkte im Angebot für die nächsten Wintersaison sind der klassische Schneesport mit der fünf Kilometer langen Schlittelbahn sowie den Ski- und Snowboardpisten am Dreibündenstein, das Winterwandern, die Schneeschuh-Arena Dreibündenstein sowie das Samstagabend-Erlebnis. Dieses Package beinhaltet die Bahnfahrt nach Brambrüesch retour, den Fackelweg zum Apéro in der Älplibar, die Schlittelbfahrt zur Bergbaiz und den Fondueplausch zum Abschluss.

Die Schneeschuh-Arena Dreibündenstein verbindet die drei Gebiete Brambrüesch, Feldis und Pradaschier rund um die Hochebene Dreibündenstein mit signalisierten Routen für Schneeschuhwandernde. Die Ausrüstungen für alle Aktivitäten können auch auf Brambrüesch gemietet werden.

Die Wintersaison startet am 9. Dezember 2023 mit dem Wochenendbetrieb. Ab dem 21. Dezember 2023 bis zum 17. März 2024 ist täglicher Betrieb. Der Sommerbetrieb 2024 startet ab dem 6. April 2024 an den Weekends. Vom 8. Juni bis 20. Oktober 2024 ist täglicher Betrieb.

Projekt bereit

Die 172 Dossiers für die Neue Brambrüeschbahn hat die BCD Ende Juni 2023 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Vorprüfung eingereicht. Derzeit wird von der BCD gemeinsam mit der Stadt Chur der Fahrplan für die weiteren Schritte erarbeitet. Diese sind abhängig vom Bericht, welcher im Auftrag der Geschäftsprüfungskommission (GPK) erstellt wird. Die finanzielle Herausforderung bei der Planung der Bahn ist die lange Zeitspanne von der Investitionsrechnung 2017 bis zur voraussichtlichen Inbetriebnahme Ende 2026 sowie die Jahrhundertereignisse Corona und der Ausbruch des Ukrainekrieges. Beide erweisen sich als unvorhersehbare Preistreiber (Teuerung im Baugewerbe Juni 2019 – April 2023: +15,7 Prozent).

Die derzeitige Kostenschätzung der BCD für die Investition in die neue Bahn beläuft sich auf 35 Mio. inklusive 2,5 Mio. Reserve. Der Budgetrahmen lag ohne Berücksichtigung der Teuerung bei max. 30,5 Mio. (24,4 Mio. +/- 25 Prozent Kostentoleranz für die Konkretisierung der Planung). Die erhaltenen Investitionsbeiträge betrugen per Ende April 2023 CHF 1,5 Mio. und sind in der Bilanz der BCD passiviert.

(MICE-tip)