Kontakt Filiale-Destination: Verboten bei den einen, erwünscht bei den anderen (Ausgabe 2010-32)

Bei Hotelplan Suisse wird der Kontakt zwischen Filialen und Destinationen pragmatisch gehandhabt.
Seit gut einem Monat sind die Schweizer Kuoni-Filialen in den Prozess Looping eingebunden, der vorsieht, dass Anfragen direkt an die Destination gerichtet werden. 

Für Hotelplan Suisse ist das nichts Neues, dort werden solche Kontakte pragmatisch gehandhabt, wie Vertriebschef Daniel Reinhart sagt: «Es gab und gibt es immer wieder, dass unsere Filialen direkt an den Agenten gelangen. Das ist erlaubt und gut so.» Zwar würden Anfragen wenn immer möglich über das Tour Operating am Hauptsitz laufen, weil das am effizientes-ten sei. Bei speziellen Anfragen nehme das Reisebüro jedoch direkt Kontakt auf. «Bucht eine Filiale eine Zimmerkategorie, die vertraglich nicht vorgesehen ist, informiert sie den Hauptsitz, damit sie in den Vertrag integriert wird», so Reinhart weiter. Das funktioniere gut, ein Änderungsbedürfnis sieht er nicht. «Die Mitarbeiter platzieren die Anfragen ja nicht ganz freiwillig direkt bei der Agentur, denn es bedeutet Mehraufwand. Darum nehmen die direkten Anfragen nicht überhand.»

Nicht vorgesehen ist der direkte Kontakt bei TUI Suisse. Wobei jedoch betont wird, dass die TO-Prozesse hochgradig automatisiert seien; manuell eingegriffen werde nur selten. Durch die Zugehörigkeit zur World of TUI präsentiere sich die Situation zudem anders als bei Kuoni, erläutert Roberto Luna, Leiter Pauschaltouristik: «Soll zum Beispiel eine Zimmerkategorie, die nicht im Katalog ausgeschrieben ist, angefragt werden, klärt das TO am Hauptsitz in Zürich ab, ob besagtes Zimmer irgendwo innerhalb der World of TUI verfügbar ist. Das muss aber nicht unbedingt an der Destination sein, denn vielleicht führt zum Beispiel Deutschland oder Österreich das Zimmer im Angebot.» Auch für Produkte von Flex laufen alle Anfragen über das TO. «Bei vielen Partnern haben wir direkten Zugriff auf die Datenbanken der Leistungsträger. Damit bieten wir den Reisebüros einen Service und nehmen ihnen Arbeit ab» erklärt Matthias Huwiler, Managing Director Flex Travel. «Ich denke nicht, dass sie schneller Antworten hätten, wenn sie selber anfragen würden, denn Faktoren wie die Zeitverschiebung gelten für alle. Auch wäre es nicht effizient, wenn alle Reisebüros selbst mit den Partnern vor Ort kommunizieren würden, denn wir im TO haben regelmässig Kontakt mit den Destinationen, was bei den Reisebüros nicht der Fall wäre. So kennen wir unsere Kontakte und teilen dieselbe Sprache.»

SAM