Boeing-Konzern ist 2019 finanziell auf Blindflug

Nach dem Gewinneinbruch im ersten Quartal wegen des B737-Max-Debakels gibt’s keine Gewinnprognose mehr.
Hier wird die B777 gebaut.

Der US-Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal 2019 Gewinn gemacht, trotz Grounding und Produktionsstopp beim Umsatzträger B737 Max 8. Für den Rest des laufenden Jahres ist der Konzern allerdings auf Blindflug: Er gab bei der Präsentation der Quartalszahlen am Mittwoch keine Gewinn- und Umsatzziele für das Geschäftsjahr an.

Boeings Konzerngewinn brach im ersten Vierteljahr verglichen mit dem Vorjahreszeitraum allerdings um 13 Prozent auf USD 2,1 Mia. ein. Weil der Hersteller wegen der Abstürze von zwei 737-Max-Maschinen keine neuen Exemplare dieses Typs mehr ausliefern darf, fiel der Umsatz, allerdings nur um zwei Prozent auf USD 22,9 Mia. Das ist wenig überraschend, weil die B737-Probleme erst gegen Ende des Berichtsquartals aufkamen und der ganze Konzern nur gut die Hälfte seines Geschäfts mit Zivilflugzeugen macht.

Gewinnbringer fehlt jetzt

Dennoch sind die Folgen des 737-Problems nicht absehbar. Das Volumenmodell stand bisher für rund einen Drittel des Boeing-Umsatzes und trug einen noch grösseren Anteil zum Gewinn bei. Konzernchef Dennis Muilenburg gab sich am Mittwoch zuversichtlich, dass der einstige Hoffnungsträger des Konzerns bald wieder fliegen darf. Eine neue Version der Software, die mutmasslich für die beiden B737-Abstürze innert weniger Monate verantwortlich war, werde derzeit getestet.

Es seien keine Fehler bei der Konstruktion des Flugzeugs passiert, betonte Muilenburg erneut. Jedenfalls hat der Konzern keine Rückstellungen für das 737-Debakel gemacht. (TI)