ETI-Grütter: «Festtags-Nachfrage für Ägypten nimmt laufend zu»

Michael Grütter, CEO von ETI, äussert sich im Interview zur Ausgangslage für Schweizer Touristen nach Ägypten.
Michael Grütter, ETI

Michael Grütter, wie ist die aktuelle Corona-Lage in Ägypten?

Detaillierte Zahlen liegen uns nicht vor. Wichtig für uns sind die Hygiene- und Sicherheitskonzepte der Hotelanlagen und touristischen Einrichtungen. Dazu wurden von der Ägyptischen Regierung entsprechende Zertifikate vergeben. Sämtliche von uns angebotenen Hotelanlagen in Hurghada, Marsa Alam und Sharm el Sheikh verfügen über diese Zertifizierung, was dem Gast die Ruhe und Sicherheit gibt, entspannte Ferien ohne 24-Stunden «Corona-Presse» verbringen zu können.

Wie sind die Einreisebedingungen aus der Schweiz?

Die sind nach wie vor unverändert und verlangen einen PCR-Test, der ab 72 Std. vor Einreise in Ägypten negativ sein muss. Falls Gäste den Test erst bei Anreise vornehmen wollen, bieten die Flughäfen in Sharm El Sheikh, Hurghada und Marsa Alam die Möglichkeit gegen Bezahlung von USD 30 die Tests am Flughafen vorzunehmen. Kinder bis 6 Jahre benötigen keinen PCR-Test.

Welche Corona-Regeln gelten in Ägypten, wo gilt Maskenpflicht, sind Hotels/Restaurants und Shopping Malls offen?

Es ist alles geöffnet, Ausflüge finden statt und in den Hotels gibt es keine Maskenpflicht für die Urlaubsgäste. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern und Reiseleitern, die sich täglichen Gesundheitskontrollen unterziehen und mit Mund- Nasenschutz arbeiten. Dazu wird alles rund um die Hotelinfrastruktur regelmässig desinfiziert und die Mahlzeiten werden anstelle von Buffets im à la carte Service angeboten.

Wie ist derzeit das Preisniveau für Hotels und Flüge verglichen mit Vor-Corona, gibt es Sonderangebote?

Aufgrund einer viel geringeren Flugkapazität gegenüber der Vor-Corona Zeit liegen die Preise tendenziell höher. Trotzdem ist das Preisniveau im internationalen Vergleich immer noch äusserst attraktiv.

Wie sieht Ägyptens Tourismus-Reaktivierungsplan aus?

Das steht und fällt mit dem Ausbau der Flugprogramme der Reiseveranstalter und Fluggesellschaften. Nach wie vor fliegen die meisten Europäischen Länder die Flughäfen am Roten Meer nicht an!

Was erwarten Sie für das Wintergeschäft in Bezug auf Schweizer Gäste?

Wir werden für die bevorstehende Feiertage seit längerer Zeit wieder einen eigenen Charterflug jeden Sonntag nach Hurghada auflegen. Das wird der laufend zunehmenden Nachfrage für Sonne, Meer über die Festtage gerecht. Für die weiteren Monate werden wir die Entwicklung abwarten und beobachten müssen, da ja nicht mehr die Zielgebiete die Risikodestinationen sind, sondern wir.

Wie lauten die Erwartungen für 2021?

Wir planen Schritt für Schritt und versuchen neben einer 100%igen Kundenzufriedenheit das Volumen langsam wieder zu steigern aber nicht um jeden Preis. Sollte für den Winter tatsächlich der Wintersport verhindert werden, reisen mehr Gäste ans Meer. Wir werden sehen, wie sich die Nachfrage entwickelt und rasch handeln, wenn es zusätzlicher Kapazität bedarf.

Wie wichtig sind die Gäste aus der Schweiz für die Destination Ägypten?

Der Schweizer Markt war schon immer ein wichtiger, starker Markt für Ägypten. Das hat in der Krise weiter an Bedeutung gewonnen, da viele Europäische Länder seit März 2020 keine Programme mehr anbieten können.

Ist es möglich, dass Schweizer wegen der hohen Fallzahlen bald nicht mehr in Ägypten einreisen dürfen?

Nein, man begegnet den höheren Fallzahlen in der Schweiz mit den obligatorischen PCR Tests, um keine infizierten Gäste ins Land einreisen zu lassen. Damit wird dem Feriengast auch Sicherheit und Unbeschwertheit vermittelt. Etwas, nach dem wir uns alle sehnen.

(Yannick Suter)