TUI Group sieht Voraussetzungen für schnelle Wiederaufnahme von Reisen

Das Buchungsniveau ist für den Sommer 2021 höher als es für den Sommer 2019 war.
Fritz Joussen
Fritz Joussen ©TUI

Die TUI Group schaut optimistisch auf einen Neustart 2021. «Die Pandemie ist nicht vorbei, aber es gibt Licht am Ende des Tunnels und die Perspektiven für den Tourismus und für TUI sind gut», teilt der mit Staatshilfe gestützte Konzern am Donnerstag 10.12. mit. Die Nachfrage nach Urlaubsreisen sei da.

Die Konsumenten in allen Altersgruppen gäben an, dass das Reisen für sie im Corona-Jahr zu den am stärksten vermissten Aktivitäten gehört. 2021 werde für den Tourismus ein Übergangsjahr, 2022 sei mit einer Rückkehr zum Niveau vor Corona zu rechnen.  Insbesondere der Urlaubssektor wird sich schneller erholen als der Gesamtsektor.

Höhere Einsparungen

Der Verlust für das Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr lag bei rund EUR 3,1 Mia., im Vorjahr hatte es noch einen Gewinn von EUR 532 Mio. Der Umsatz sank auf weniger als die Hälfte, um 58% auf EUR 7,9 Mia., im Vorjahr waren es EUR 18,9 Mia.

Inzwischen hat der Konzern das langfristige Ziel, die jährlichen Kosten zu senken, von EUR 300 Mio. auf EUR 400 Mio. erhöht. «Die schnellen Massnahmen zu Kostensenkungen und zur Liquiditätssicherung sind für den Konzern wichtig. Sie sind ein stabiles Fundament für die Zukunft. TUI war vor der Krise kerngesund, und wir wollen so schnell wie möglich zu alter Stärke zurückkehren», sagt Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender TUI Group.

Der Markt sei intakt, das Geschäftsmodell zukunftsfest und die Nachfrage der Kunden da.  Gleichzeitig stärke der internationale Tourismus den südlichen Euro-Raum und auch Nordafrika in besonderer Weise. «Wir sind sehr gut aufgestellt, um das operative Geschäft wieder in grösserem Umfang aufzunehmen, sobald die Lockdowns aufgehoben und Destinationen wieder geöffnet werden. Unser Geschäftsmodell mit eigenen Veranstaltern, den Reisebüros, Flugzeugen, Hotels und Schiffen unter dem Dach der TUI machen eine Wiederaufnahme sehr schnell möglich», so Joussen.

Preise steigen 

Aufgrund des weiterhin hohen Infektionsgeschehens und der daraus resultierenden Lockdowns in den Märkten und nur wenigen verfügbaren Reisekorridoren, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Prognose abgeben, in welchem Umfang und Zeitraum die Reiseaktivitäten 2021 stattfinden können. Derzeit seien aus den wichtigsten Kernmärkten insbesondere Reisen auf die Kanaren als beliebtem Winterziel möglich. Kreuzfahrten rund um die Kanaren ohne Landgänge (Blaue Reisen) finden ebenfalls statt.

Die Gesamtbuchungen über alle Märkte für den Winter 2020/21 liegen laut TUI aktuell um 82% unter Vorjahr und entsprechen in etwa den reduzierten Kapazitäten. Die Durchschnittspreise liegen um vier Prozent höher. Die Buchungen für den Sommer 2021 liegen im Vergleich zum regulären Sommer 2019 um drei Prozent höher. Die durchschnittlichen Preise für das Sommerprogramm 2021 liegen aktuell um 14 Prozent höher als für 2020. (TI)