US-Raddampfer stellen den Betrieb ein

American Queen Voyages, seit Jahren mit authentischen Schaufelraddampfern auf den grossen USA-Flüssen ein Begriff, hat alle Aktivitäten gestrichen.
American Queen, der grösste Schaufelraddampfer der Welt. ©AQV

Es ist ein Erdbeben für die amerikanische Binnenschifffahrt: Die traditionsreiche American Queen Voyages (zuvor American Queen Steamboat Company), hat das Handtuch geworfen und alle ausgeschriebenen Fahrten annulliert.

Als Grund für diesen Schritt heisst es auf der Homepage, dass sich die US-Flusskreuzfahrt nicht im erhofften Masse von der Pandemie erholen konnte. Für gebuchte Reisen ist ein Rückerstattungsformular aufgeschaltet.

American Queen Voyages (AQV) befuhr mit vier Schaufelraddampfern den Mississippi und Nebenflüssen (American Queen, American Countess und American Duchess) und den Columbia & Snake River (American Empress).

2021 schloss sich das Unternehmen mit Victory Cruise Lines zusammen und integrierte die zwei Küstenschiffe Victory I und II als Ocean Voyager und Ocean Navigator in ihre Flotte.

Gleichzeitig expandierte American Queen Voyages in das Expeditions-Segment und ging Charter-Verpflichtungen über zwei neue Sunstone-Schiffe ein, die bereits ausgelieferte Ocean Victory und perspektivisch die Ocean Discoverer.

Bereits vor einigen Monaten teilte die Reederei mit, dass man sich von den zwei Küstenschiffen Ocean Voyager und Ocean Navigator trennen und nebst den Schaufelraddampfern nur noch das Expeditionsschiff Ocean Victory betreiben wolle – nun kam alles anders.

Die Muttergesellschaft von American Queen Voyages, die Hornblower-Group (San Francisco), soll gemäss Medienberichten nach einem Chapter-11-Antrag über einen neuen Mehrheitsaktionär verfügen, AQV steht zum Verkauf.

Beat Eichenberger