Reiseversicherungen im Wandel der Zeit

Davide Simone, Leiter Schaden-Center bei der Europäischen Reiseversicherung ERV, gibt Einblick in die Arbeit der ERV und erklärt aktuelle Versicherungstrends.
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Eine abenteuerreiche Reise oder entspannte Ferien brauchen viel Vorbereitung. Unter anderem ist die Wahl der passenden Reiseversicherung ein wichtiger Teil der Vorbereitung.
In den letzten Jahren haben sich die Bedürfnisse im Hinblick auf die ideale Reiseversicherung geändert, sagt die Europäische Reiseversicherung ERV. Was sich hingegen nicht geändert habe, sei der Wunsch nach Kompetenz und speditiver Arbeit bei der Schadenbearbeitung.

WAS PASSIERT HINTER DEN KULISSEN EINER REISEVERSICHERUNG?
Wenn die Ferien-Saison anläuft, laufen bei der Europäischen Reiseversicherung ERV die Telefonleitungen und Online-Meldungen heiss. Annullierungen von Reisen, Meldungen von Reisezwischenfällen, Anfragen wegen Autopannen am Reiseziel – tagtäglich beschäftigt sich das Schaden-Team mit Horror-Szenarien von Touristinnen und Touristen.
«Die Schadenfälle sind natürlich alle individuell – trotzdem können viele Anfragen relativ rasch bearbeitet werden», sagt Davide Simone, Leiter Schaden-Center bei ERV. «Pro Person bearbeiten wir täglich 25 bis 30 Fälle, dabei wird bei einem Grossteil innerhalb von 24 Stunden mitgeteilt, ob die Kosten versichert und entsprechend übernommen werden oder nicht.»
Das Team bei ERV profitiere dabei von langjähriger Erfahrung, so Simone. Viele Personen seien schon jahrelang dabei, jemand sogar schon seit 20 Jahren. «Gerade während COVID-19 wurden wir innert kürzester Zeit von einer sehr grossen Menge von Anfragen überrollt. In dieser Zeit sind wir als Team sehr stark zusammengewachsen. Davon profitieren wir heute noch bei der Abwicklung von Schadenfällen», ist Simone überzeugt.

DIE TEUERSTEN SCHÄDEN BEI REISEVERSICHERUNGEN
Was bei Reiseversicherungen häufig vergessen wird, ist, dass nicht nur Annullierungen bei Reisen zu Kosten führen. Die teuersten Schadenfälle passieren während einer Reise. Seien es notfallmässige Krankenhausaufenthalte, Unfälle oder Rückführungen in die Schweiz.
«Der teuerste Schadenfall, den ich je ausbezahlt habe, kostete CHF 250000. Dies war eine Repatriierung aus Neuseeland in die Schweiz mit einem Ambulanzjet», erzählt Davide Simone weiter. Ebenfalls teuer seien Arzt- und Spitalkosten. Hier komme es auf das Reiseland an – USA, Japan und Australien seien beispielsweise besonders teuer.
Die Schweizer Grundversicherung übernimmt für eine Behandlung im Ausland nur die doppelten Kosten, welche die gleiche Behandlung in der Schweiz gekostet hätte.
«Dies führt teilweise zu tragischen Situationen. Ich kann nur jeder Person empfehlen, vor jeder Reise zu prüfen, ob die Versicherungsdeckung, die man hat, zum Reiseland passt. Hat man beispielsweise nur eine Grundversicherung und eine Annullierungskostenversicherung, können unschö- ne Situationen entstehen je nach Reiseland», betont Simone.
Neben diesen Themen, die schon seit Jahren für Reisende relevant sind, gäbe es auch neue Trends, erklärt der Leiter des ERV-Schaden-Centers weiter.

UNBESORGTER ROADTRIP DURCH DIE USA
In den letzten Jahren haben sich die Reisegewohnheiten der Schweizer Bevölkerung verändert. Individuelle Bedürfnisse treten in den Vordergrund. Bei der Multi-Trip-Reiseversicherung der Europäischen Reiseversicherung ERV können deshalb individuelle Zusatzpakete dazugebucht werden.
Eines davon ist das Roadtrip-Zusatzpaket, welches unter anderem weltweit den Selbstbehalt aus Kaskound Diebstahlschäden bei Mietwagen deckt oder auch Standgebühren und Abschleppkosten bei Pannen, wenn man mit dem eigenen Auto in Europa unterwegs ist.
Kombiniert man das Paket mit der Multi Trip Comfort ist man auch vor den hohen Spital- und Arztkosten, wie es sie zum Beispiel in den USA gibt, gewappnet, so die ERV. So können die Abenteurerinnen und Abenteurer unbesorgt die Route 66 geniessen.

WORKATION – ARBEITEN, WO ANDERE FERIEN MACHEN
Ein anderer Trend neben dem Wunsch nach Individualisierung ist das Arbeiten aus dem Ausland. Viele Arbeitnehmende wünschen sich neben dem Homeoffice, welches seit COVID-19 nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken ist, eine Möglichkeit, auch aus dem Ausland zu arbeiten.
Beispielsweise gibt es Personen, die zwei Wochen Ferien machen und dann noch zwei weitere Wochen mit der Familie am Ferienort bleiben, tagsüber aber arbeiten. Dieser Trend ist sehr beliebt und macht Arbeitgeber, welche Workation anbieten, für Stellensuchende attraktiv. Versicherungstechnisch ist es jedoch nicht einfach, weil es sich weder um klassische Geschäftsreisen noch um klassische Ferien handelt. Deshalb bietet ERV seit dem Herbst 2023 eine Workation-Deckung für Arbeitgeber an. Diese sind nämlich verpflichtet, ihrer Fürsorgepflicht den Angestellten gegenüber nachzukommen – auch wenn diese nicht im Büro arbeiten.

CW