Event Management Circle: Mehrwert Messe?

Um Tradition und Effizienz von Messeauftritten, Sinn und Unsinn von technischen Hypes und noch viel mehr ging es am EMC-Anlass im Kameha Grand.
© Photo Basilisk/Christian Bettinger

Welchen Mehrwert bieten Messen? Diese Frage stand im Zentrum des Event Circle im Zürcher Business- und Meetinghotel Kameha Grand. Der Event Management Circle (EMC) hatte seine Mitglieder zum zweiten Event des Jahres geladen – 70 Besucher waren gekommen.

Olma: Eine Bratwurst als Markenbotschafter
Die Tradition sei eindeutig der Erfolgsfaktor der Olma, erklärte Katrin Meyerhans,  Abteilungsleiterin Publikumsmessen bei den Olma Messen St. Gallen. Rituale wie das Säulirennen, das Pflegen von Heimatgefühlen und die Begegnung zwischen Stadt und Land stünden nach wie vor im Zentrum des jährlichen Anlasses, der seit 1943 stattfindet und zuletzt 365’000 Besucher angezogen hat. Der Gastkanton sowie Sonderausstellungen sorgten für Abwechslung im Programm, das Rahmenprogramm mit Tierausstellungen und Programm zum Mitmachen hielten die Messe lebendig und die Olma-Bratwurst diene als Ganzjahres-Markenbotschafter. «Trotzdem müssen wir uns immer wieder überlegen, was wir Neues machen können, ohne unserer Tradition untreu zu werden», so Meyerhans.

Katrin Meyerhans, Olma. © Photo Basilisk/Christian Bettinger

 

Messebesuch: Viel Aufwand, wenig Effizienz?
«Statistiken zeigen, dass Messen im Allgemeinen immer noch wachsen», erklärte denn auch der CEO der Z3 Live Communication AG, Eric Grossmann. Als Hauptgrund dafür sehe er, «dass Menschen eben Menschen treffen wollen». Wichtiger werde die Effizienz. Eine erfolgreiche Messeteilnahme könne so zusammengefasst werden. Vor der Messe: Aufmerksamkeit erzeugen, informieren, einladen. Während der Messe: registrieren, präsentieren, verkaufen. Nach der Messe: bedanken, Daten verarbeiten, in Kontakt bleiben. Dabei verwies Co-Referent Daniel Grossmann auf Tools für die Nachbearbeitung, die für wenige hundert Franken erhältlich seien.

Laut Matthias Specht von der WOB Kommunikationsagentur investieren Unternehmen rund 39 Prozent des Marketingbudgets in Messen. Trotz des hohen finanziellen Engagements blieben oft wichtige Fragen unbeantwortet oder nach der Messe habe man keine Zeit für die Nachbearbeitung. Auch Specht rät zum Einsatz eines automatisierten Kommunikationsprozesses, der im Vorfeld der Messe aufgegleist werden müsse.

Eric Grossmann, Z3 Live Communication. © Photo Basilisk/Christian Bettinger

 

Technik-Trends und Technik-Hypes
Wie «Live-Marketing-Tools» die Zukunft verändert könnten, zeigten Michel Dubler von der Winkler Livecom AG und Serafino Melloni von der MCH Group AG. Wichtig sei dabei, letztlich einen produktiven Nutzen aus neuen Technologien zu ziehen. Bei den Smart Bots (Robotern) sei dies noch nicht der Fall, bei Virtual und Augmented Reality stelle sich dieser langsam ein. Auf grosses Interesse bei den EMC-Besuchern stiess jedoch eine vil kleinere Neuentwicklung: das digitale Sammeln von Messeunterlagen mit Systemen wie Collect Me von Winkler. Dies spare Platz, Druckkosten und vor allem liessen sich die Dokumente jederzeit digital wiederfinden.

Serafino Melloni, MCH Group. © Photo Basilisk/Christian Bettinger

 

Hostessen: Mehr als nur gut aussehen
Dass es bei der Hostessen-Auswahl nicht nur auf das Aussehen ankomme, unterstrich Dominik Nyffenegger von der USP Partner AG. Entscheidend sei es, dass für den jeweiligen Anlass die richtigen Leute eingesetzt und die Anforderungen im Briefing an die Agentur auch formuliert würden. Fragen wie: Wie verhalte ich mich? Wie spreche ich den Gast an? und natürlich das Know-how über die Produkte seien je nach Einsatzart entscheidend.

Dominik Nyffenegger, USP Partner AG. © Photo Basilisk/Christian Bettinger

 

Einfluss nehmen via Instagram
Einen Einblick in das Thema «Instagram und die Messbarkeit von Influencer-Marketing» gab Boris Baldinger. Der Mitbegründer des Start-ups Meetmaker erläuterte, was hinter dem Begriff «Influencer-Marketing» steckt und zeigte dessen Vorteile auf:

  • Authentischen Content für einen Brand erstellen
  • Interaktion rund um ein Produkt oder eine Dienstleistung ankurbeln
  • Jüngere und ältere Generationen können erreicht werden
  • Brandawerness steigern
  • Publikums-Magnet an Events
  • Messbarkeit im Vergleich zu klassischen Medien
  • Influencer-Marketing ist bestens für Events geeignet

Neben den Vorträgen kamen die EMC-Mitglieder u.a. in den Genuss von Live-Musik mit der Songwriterin Monica Fusaro aus Thun, einer Führung durch die Tagungsräume, Restaurants und Zimmer des Kameha Grand und konnten das kulinarische Angebot des Lifestyle-Hotels kennenlernen. Moderiert wurde der Tag von Judith Wernli.

 

Die nächsten Event Management Circle-Daten:
4. September 2018: Abendanlass im Hotel Astoria Luzern mit Zita Langenstein, der ehemaligen Butlerin der Queen.
20. November 2018: Congress Centre Kursaal Interlaken; Thema: Der rote Faden.
2019: 5. Februar; 21. Mai; 20. August; 26. November. (SG/MH)