«Überfrachtung unbedingt vermeiden»

MCI in Zürich kann in Sachen Live-Kommunikation auf ein globales Netzwerk zurückgreifen.
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Ein Teil des Teams von MCI in Zürich.

Die MCI Gruppe hat weltweit einen Namen in Sachen Meetings, Events und strategische Markenentwicklung. Neben dem Headquarter in Genf gewinnt in der Schweiz auch der Standort Zürich immer mehr an Bedeutung. Seit im Januar 2015 Frank Marreau die strategische Entwicklung und nach dem Weggang von Managing Director Dominic Short auch die Führung der gesamten Niederlassung übernommen hat, wird am neuen Standort in Zürich-Seebach kräftig an der «Vision 2020» gearbeitet. Das Team von knapp 20 vor allem operativen Fachleuten wird derzeit um Experten im Bereich Business Development und Strategic Management ergänzt.

Enormes Know-how

Der Fokus liegt in Zürich auf der Live- Kommunikation, also Meetings und Events. Vor allem für weltweit aktive Kunden bieten sich viele Vorteile in der Zusammenarbeit mit MCI. «Durch unser globales Netzwerk können wir auf viele Bedürfnisse ganz anders reagieren als ein rein lokal tätiger Anbieter», betont Frank Marreau. Wolle ein Kunde z.B. seinen Event statt wie bislang in der Schweiz künftig in Asien stattfinden lassen, bleibe das Projektmanagement in Zürich, das Operationelle vor Ort könnten aber die Mitarbeiter in Shanghai, Macau oder Hongkong übernehmen. «Und natürlich profitieren unsere Kunden auch vom Ideen-Sharing, dass generell in der MCI-Gruppe stattfindet », so der 38-Jährige. «Neue Ideen, etwa aus den USA, kommen schnell bei uns an und wir können prüfen, ob das auf unsere Schweizer Kunden passt.» Zudem habe man durch über 4500 Veranstaltungen pro Jahr ein enormes Know-how im Unternehmen.

Persönliche Begegnungen zu schaffen, Produkte und Marken lebendig darzustellen und emotional zu verankern, das ist das Ziel, wenn MCI sich einem Projekt annimmt. «Die persönliche Kommunikation geht immer mehr verloren», stellt Marreau fest. Er will reale Begegnungen hochhalten. «Dabei darf man einen Event nicht alleinstehend betrachten», erläutert der Experte weiter. Es gehe immer auch um das Vorher und das Nachher, das Online und das Offline. Stichwort: Live- Campaigning. «Ein Event kann in eine ganze Kampagne eingebettet werden», so Marreau. Die richtigen Gefässe dafür zu wählen, sei wichtig. Er erinnert sich an eine 18-monatige Eventkampagne, durch welche ein ganzes Kader für ein Projekt gewonnen werden sollte. Zur Kampagne gehörten Online-Teaser- Geschichten als Überraschung morgens im Büro und alle paar Wochen persönliche Begegnungen mit anderen Playern aus verschiedenen wirtschaftlichen Bereichen, die vor den gleichen Herausforderungen gestanden hätten wie die betroffenen Kaderleute selbst. «Es war sehr spannend, dies zu begleiten», berichtet Marreau.

Überfrachtung unbedingt vermeiden!, das ist einer von Marreaus Leitsätzen für Eventplaner. «Ziele formulieren und dann aus der Fülle der Möglichkeiten nur so viele auswählen, wie man auch perfekt umsetzen kann.» Bei einer Produktplatzierung etwa gebe es immer viele Ideen, jeder denke in seinen Bereichen – «aber wenn man auf zu vielen Hochzeiten unterwegs ist, verliert man den Fokus aus den Augen», warnt Marreau. Die Aufgabe der Agentur sei es dann, alle Ideen aufzunehmen und aufgrund ihrer Erfahrung Empfehlungen auszusprechen. «Hier noch eine Facebook- Gruppe, da noch eine Landingpage», bei allem müsse man immer den ROI im Auge behalten. «Eine Investition muss ihre Berechtigung haben.» Um etwa eine Facebook-Gruppe aufzubauen und zu bespielen, brauche es die entsprechenden Ressourcen. «Man muss sich überlegen, ob man diese investieren kann und will.»

Das Thema Erfolgsmessung will Marreau 2016 übrigens noch mehr im MCIPortfolio verankern. Mit der Tochterfirma Fair Control in München habe man Tools im Angebot, die zur Erfolgsmessung herangezogen werden und zur Erfolgsverbesserung beitragen könnten.

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Event-Inszenierung für eine Luxusmarke.

Event-Manager-Ausbildung

Als ein Manko in der Schweiz empfindet Marreau, «dass es im Gegensatz zu Märkten wie Deutschland keinen Hochschul- Studiengang Eventmanagement, sondern nur Weiterbildungsangebote gibt. Um einen gewissen Qualitätsstandard zu sichern, wäre eine Event- Manager-Ausbildung sehr von Vorteil », findet er. In der Branche gebe es allgemein viele Quereinsteiger, v.a. aus dem kaufmännischen und dem touristischen Segment. Aber MCI schafft in diesem Bereich selbst Abhilfe – mit einem eigenen Institut, das Mitarbeitenden On- und Offline-Weiterbildungsmodule anbietet. Jeder Mitarbeiter habe sogar die Pflicht, ein gewisses Minimalpensum an Weiterbildung zu absolvieren. Angebote gibt es für alle Levels, vom Trainee bis zum Managing Director. «Ein Event Manager muss heute immer mehr vom Event-Organisator zum Event-Lösungsanbieter werden», das ist ein Trend, den Marreau allgemein ausmacht und den er mit seinen Mitarbeitern erfüllen will. www.mcigroup.com


«Einer für alle, alle für einen»

MCI Group
MCI hat weltweit 60 Büros in 31 Ländern. In der Schweiz gibt es das Headquarter in Genf und eine Niederlassung in Zürich mit rund 20 Mitarbeitenden. Die stärksten Branchen sind Automobil, ICT, Luxusund Konsumgüter sowie Health Care.

Frank Marreau
Frank Marreau (geboren 1977 in Frankreich) leitete lange Jahre die Event-Agentur Marbet (Schweiz) und wechselte im Januar 2015 als Strategic Development Director zu MCI Zürich. Nach dem Weggang von Managing Director Dominic Short übernahm Marreau zudem die Leitung des Standorts als Managing Director. Zudem ist der 38-Jährige im Vorstand des Live Communication Verbands Expo-Event und dort für den Xaver-Award und Public Relations zuständig. Sein Führungsleitsatz: «Einer für alle, alle für einen.»

Marreau