‘Hotel Noël’: Künstler gestalten weihnachtliche Zimmer

Das dezentrale Pop-up-Hotel hat in Zürich eröffnet und bleibt bis 26. Dezember.
Luca Süss: Das Hotelzimmer im B2 Boutique Hotel wird die Gäste in eine paradoxe Landschaft zwischen Natur und Künstlichkeit, Ruhe und Unruhe sowie elektronisch betriebenen Geräten entführen. Damit nimmt Luca Süss das Paradoxon zwischen einer vermeintlich besinnlichen, ruhigen Weihnachtszeit und der von der Technologie abhängigen Konsumgesellschaft auf. Grafik: https://noelzurich.com/rooms/b2/

Zehn Künstler*innen verwandelten zehn Hotelzimmer passend zum Motto ‘The Christmas Paradox’.

Die Zimmer in unterschiedlichen Zürcher Hotels sollen die Übernachtungsgäste bis zum 26. Dezember 2022 in individuelle Welten entführen, die im Kontrast zum traditionellen Weihnachtsbild stehen.

«Meine Kunstwerke sollen diskret sein und das Hotelzimmer nicht dominieren. Wenn der Gast die kleinen Zeichnungen betrachtet, wird er hoffentlich von einem doppelseitigen Humor in den Werken überrascht», erklärt Olaf Breuning sein Konzept im Hotel Rössli.

Die Gestaltung in den Zimmern könnte kaum unterschiedlicher sein. Ein grosses und anfassbares Papierobjekt mit Fensterchen wie bei einem Adventskalender ist die Attraktion in Ingo Giezendanners Zimmers im Hotel Krone. Basierend auf Marias und Josefs Suche nach Zuflucht dient Gina Fischlis Zimmer im Hotel Wellenberg als Refugium für Nomaden und Geflüchtete.

Von Luca Süss finden Gäste im ‘B2 Boutique Hotel & Spa’ ein Spannungsfeld zwischen Natürlichem und Künstlichem sowie eine vermeintliche Welt der Ruhe. Im Zimmer des Künstlerduos huber.huber im Ameron Bellerive au Lac liegen die Gäste unter einem Sternenhimmel aus über 100 echten Eismeteoriten. ‘Veli & Amos’ bringen die Zimmerdecke im ‘Neuen Schloss Privat Hotel’ zum Leuchten.

Das Projekt des weihnachtlichen Pop-up-Hotels wurde von Zürich Tourismus in Zusammenarbeit mit Schweizer Künstlern und Künstlerinnen sowie Zürcher Hotels umgesetzt. Das Projekt will damit auch eine Plattform für den Diskurs und Dialog rund um die Auseinandersetzung mit den Paradoxien der Weihnachtszeit sein.

Die Künstler haben dazu verschiedene Herangehensweisen gewählt. So meint Olaf Breuning: «Weihnachten – wir alle lieben und hassen sie. Es gibt wunderbare, aber auch nervige Momente. Das macht Traditionen aus. Es ist schön, etwas zu wiederholen, das uns am Herzen liegt, aber gleichzeitig geht oft das Überraschende verloren.» (MICE-tip)