Ab in den Knast nach Steinschmuggel in Türkeiferien

Antike Steine als «Souvenir» kamen für ein Belgisches Paar teuer zu stehen.
Die römischen Kulturdenkmäler in der Türkei sind kein «Selbstbedienungsladen». ©unsplash.com/Stefan Gogov

Türkei-Reisende aufgepasst: Finger weg vom Kulturerbe! Wer sich von den Ferien in der Türkei ein Souvenir mitbringen will, sollte tunlichst davon absehen, sich einfach am reichhaltigen kulturellen Schatz des Landes selbst zu bedienen, denn dies kann laut einem Bericht des Türkischen Newsportales Hürriyet Daily News drastische Folgen haben.

So wurde das belgische Ehepaar Kim und Warre Mergits am Flughafen in Antalya beim Rückflug aus ihren Türkeiferien kontrolliert und verhaftet, weil man in ihren Taschen und Kleidern drei Steine gefunden hatte, die nach eingehender archäologischer Untersuchung eindeutig als Originale Artefakte der Römerzeit zugeordnet werden konnten.

Mit der späteren Freilassung und Rückkehr nach Belgien unter richterlicher Aufsicht war es dann aber noch längst nicht getan – das Paar wurde in Abwesenheit nachträglich wegen Diebstahl und Besitzes historischer Artefakte zu zehn Monaten Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Dabei kamen die beiden aber noch glimpflich davon, denn die Staatsanwaltschaft hatte in ihrer Anklageschrift eine Haftstrafe von bis zu 12 Jahren und eine Geldstrafe von umgerechnet 16’000 Euro gefordert, wie es das Türkische Gesetz eigentlich für den Tatbestand «Widerstands gegen das Gesetz zum Schutz des Kultur- und Naturerbes» vorsehen würde.

Da kommt der Kauf eines «regulären» Souvenirs doch wesentlich günstiger zu stehen, und bietet wohl eine nachhaltigere schöne Erinnerung an die Ferien im nahen Osten. (TI)