B-737-Max darf auch in Europa wieder fliegen

Bis der Jet in die Luft geht, wird es noch eine Weile dauern.
©Boeing

Nach zwei Abstürzen war der Boeing-Bestseller B-737-Max vor zwei Jahren mit weltweiten Flugverboten belegt worden. Jetzt darf der Krisenjet auch in Europa wieder fliegen. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA gab am Mittwoch 27.1. grünes Licht: «Wir haben entschieden, dass die B-737-Max sicher in den Dienst zurückkehren kann», erklärt EASA-Chef Patrick Ky.

Die B-737-Max war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Als Hauptursache der Unglücke galt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm.

Voraussetzung für den Neustart waren auch in Europa technische Verbesserungen an Hard- und Software sowie zusätzliche Trainings für die Piloten. Nach Ansicht der EASA erfüllen die geplanten Verbesserungen die Anforderungen an die Flugsicherheit. Die USA, Kanada und Brasilien haben den Jet bereits früher wieder zugelassen.

Die Behörde kündigte gleichzeitig an, den Betrieb der Maschinen eng zu überwachen. Boeing habe die weitere Zusammenarbeit zugesichert, um noch höhere Sicherheitslevel zu erreichen.

Bevor die B-737-Max in Europa wieder startet, müssen Techniker die notwendigen Umrüstungen vorgenommen haben. Zudem müssen die Piloten modifizierte Schulungen absolvieren. Bis der Jet tatsächlich wieder in die Luft geht, wird es noch eine Weile dauern.

Europäer halbierten die Bestellungen

In Europa haben unter anderem der Reisekonzern TUI, Sun Express und Ryanair die B-737 Max bestellt. TUI-Airlines im europäischen Ausland haben die Version B-737-Max-8 bereits in der Flotte, mussten sie aber seit fast zwei Jahren am Boden lassen. Die mehr als 70 Bestellungen wurden in Verhandlungen mit Boeing mehr als halbiert und zeitlich gestreckt. (TI)