Business Travel: Zunächst erst ein Mini-Boom

Die grosse Erholung kommt erst nach der nächsten Covid-19-Winterspitze im Frühling 2023.
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Die Pandemie klingt langsam ab und die Unternehmen beginnen, Pläne für die Zeit nach der Pandemie zu schmieden. Da stellt sich die Frage: Wie hat sich der Geschäftsreiseverkehr verändert?

Die Flughäfen und Flugzeuge beginnen sich zu füllen, aber hauptsächlich mit Freizeitreisenden. Der Geschäftsreiseverkehr erholt sich viel langsamer als der Tourismus.

Eine Umfrage von SAP Concur hat ergeben, dass der Geschäftsreiseverkehr bis zum Ende dieses Jahres wahrscheinlich einen Aufschwung erleben werde. «Das klingt für mich unwahrscheinlich», schreibt Mike Elgan, Kolumnist beim Magazin «Computerworld». «Ich glaube, dass wir ab März und April einen Mini-Boom erleben werden, dann eine Verlangsamung Ende 2022, wenn Covid-19 im Winter wieder ansteigt, gefolgt von einem echten Boom im Frühjahr 2023», so Elgan und warnt: «Ich bin kein Epidemiologie-Experte, aber wenn ich echte Experten lese, weiss ich, dass der Weg zum endemischen Status von Covid-19 eine weitere Winterspitze beinhaltet – etwas, das die von SAP befragten Personen wahrscheinlich nicht in Betracht gezogen haben.»

Jüngste Trends, die Arbeit mit Reisen verbinden, die nicht unbedingt Geschäftsreisen sind – Workcations, Bleisure-Reisen – verändern den Geschäftsreiseverkehr und tragen gleichzeitig dazu bei, die Reisebranche über Wasser zu halten, während sie noch auf die Rückkehr des Geschäftsreiseverkehrs im grossen Stil wartet. Der Bleisure-Trend ist real. Der 2022 State of the Hotel Industry Report der American Hotel & Lodging Association hat ergeben, dass 89% der Geschäftsreisenden weltweit in den nächsten 12 Monaten ihre Geschäftsreisen mit privaten Ferien ergänzen wollen.

Der «Great Untethering»-Trend bedeutet, dass geschäftsreisende Mitarbeiter immer häufiger Arbeit, Vergnügen und Reisen miteinander verbinden wollen. Und so werden Geschäftsreisen immer häufiger mit Workcation-Tagen kombiniert, bei denen die Mitarbeiter auf Geschäftsreisen mehr Spasss haben und diese Reisen um Tage erweitern, an denen sie Arbeit und Tourismus kombinieren.

Wohnungsvermietungen (Airbnb und seine Konkurrenten) werden gegenüber Hotels stärker bevorzugt werden als vor der Pandemie. Hotels werden gegen den Trend ankämpfen, indem sie sich als Live-in-Coworking-Spaces mit geräumigen Zimmern und superschneller Internetverbindung positionieren.

Es ist wahrscheinlich, meint Elgan, dass sich die Zahl der Geschäftsreisen zu Kundenterminen eine Zeit lang nicht erholen wird, aber die Zahl der Reisen zu Mitarbeiterbesprechungen könnte höher als je zuvor sein. Nachdem sich die Mitarbeiter in ihren Häusern zurückgezogen, von zu Hause aus gearbeitet und sich über Zoom mit ihren Kollegen ausgetauscht haben, rufen viele Unternehmensleiter zu persönlichen Mitarbeiterbesprechungen auf, die manche als «Great Reconnection» bezeichnen.

Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da immer mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten. In Erwartung dieses Trends gab es in letzter Zeit einen Boom bei Startups wie Troop und NextRetreat, die Rückzugsräume planen.

Geschäftsreisen waren früher eine absurde Verschwendung, schreibt Elgan. Unternehmen werden mehr für Vergünstigungen für Geschäftsreisende ausgeben, die der Moral, der Geschäftsentwicklung und der Produktivität dienen, und weniger für extravagante Unterkünfte und Erste-Klasse-Sitze.

Es überrascht nicht, dass die Sicherheit von Geschäftsreisen die IT-Abteilungen in naher Zukunft genauso herausfordern wird, wie es die Sicherheit bei der Fernarbeit heute tut. Vor der Pandemie war es üblich, dass Geschäftsreisende einfach ihren normalen Arbeitslaptop und ihr Telefon einpackten und sich auf den Weg zu ihrem Ziel machten.

So funktioniert das heute nicht mehr. Angesichts der gesetzlichen Änderungen zum Herunterladen von Daten an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen – und der weltweit immer aggressiveren Bemühungen um Industriespionage – wird die Verwendung von gelöschten Laptops und Wegwerfhandys immer üblicher.

«Wir haben dies sogar bei den Olympischen Spielen gesehen, wo die Athleten und das olympische Personal aufgefordert wurden, nur Wegwerfhandys mitzubringen», hält Elgar fest. Die so genannte “Olympiade der Wegwerfhandys” habe nichts mit den Olympischen Spielen zu tun, sondern sei einfach eine neue Norm, die internationale Geschäftsreisende übernehmen sollten und werden.

(Business Traveltip)

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