Costa Cruises: Der letzte Neubau des Jahres

Die Reederei hat gestern das neue Kreuzfahrtschiff Costa Firenze übernommen. Der für den asiatischen Markt geplante Neubau bleibt vorläufig noch in Europa.
Die neue Costa Firenze zelebriert Italianità.

In einer virtuell übertragenen Zeremonie wurde gestern auf der Fincantieri-Werft in Marghera (Venedig) die neue Costa Firenze an Costa Cruises übergeben. Bei dem 135’500-BRZ-Schiff für 4272 Passagiere (= untere Betten, maximal 5200 Pax) handelt es sich nach der im März 2019 ausgelieferten Costa Venezia um die zweite Einheit, die auf der Typen-Basis der Costa Diadema (2014) speziell für den asiatischen Markt entwickelt wurde.

Wegen der Pandemie wird der neue Cruiseliner nun aber nicht gleich wie geplant nach Asien überführt, sondern bleibt vorläufig in Europa: Ab dem 28. Februar 2021 sind zwei Routen ab Genua im westlichen Mittelmeer mit Stopps in Italien, Spanien und Frankreich vorgesehen: Erst im Oktober 2021 soll die Überführung nach China stattfinden.

«Die Auslieferung der neuen Costa Firenze ist ein Zeichen der Hoffnung und des Wiederbeginns der gesamten Kreuzfahrten- und Tourismus-Ökosysteme», gab sich Michael Thamm, CEO der Costa Group, optimistisch. Und Giuseppe Bono, CEO von Fincantieri, unterstrich, dass dies nun bereits das dritte Kreuzfahrtschiff sei, das die Werft seit September abgeliefert habe. Das Unternehmen habe wieder zu seiner normalen Produktionsfähigkeit zurückgefunden und sich in der Pandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen.

Die Costa Firenze ist vom Konzept und Innenausbau her ihrem Namen verpflichtet und steht unter dem entsprechenden Motto «Renaissance»: Die öffentlichen Räumlichkeiten und «Piazzas» präsentieren sich von der Kultur-Stadt Florenz inspiriert. In 13 Restaurants, darunter verschiedene Spezialitätenrestaurants für den verwöhnten Gaumen, wird die mediterrane Küche und das italienische Savoir-Vivre zelebriert. Sieben Bars, darunter die Aperol Spritz Bar im Rose Garden, sorgen für gemütliche Stunden. Als Familienschiff verfügt die Costa Firenze u.a. über einen Laguna Water Park mit drei Rutschbahnen, einen Rope Garden Adventure Park oder einen Teen Playground. Ebenso wichtig: Die modernen Umwelt- und Nachhaltigkeits-Massnahmen in den Bereichen Abfall, Abwasser, Emissionen etc. wurden von der RINA mit dem «Green Star 3» zertifiziert.

Mit der Costa Firenze wurde in diesem aussergewöhnlichen Jahr der letzte neue Cruiseliner an eine Reederei übergeben. Nur: Mit ganz wenigen Ausnahmen war kaum einer dieser Neubauten bis anhin bereits mit Gästen unterwegs. Was das nächste Jahr in Sachen Restart und kommerzieller Inbetriebnahme neuer Kreuzfahrtschiffe bringen wird, ist unverändert offen. Was Costa betrifft, so ist in rund einem Jahr der nächste Neubau terminiert: Die Costa Toscana wird das erste LNG-Schwesterschiff der vor rund einem Jahr in Betrieb genommenen Costa Smeralda (183’900 BRZ) sein.

(Beat Eichenberger)