MSC Grandiosa sticht erstmals seit Corona wieder in See

Es ist das erste Kreuzfahrtschiff, das seit der Corona-Krise wieder in See sticht.
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MSC Grandiosa © MSC Cruises

Für die von der Corona-Pandemie getroffene Kreuzfahrtbranche im Mittelmeer heisst es wieder «Leinen los»: In Norditalien stach am Sonntagabend die MSC Grandiosa in See.

Das zur Reederei MSC Cruises gehörende Schiff verliess laut Angaben verschiedener Medien kurz nach 19.30 Uhr mit 2500 Passagieren an Bord den Hafen von Genua. In den kommenden sieben Tagen soll es mehrere Häfen im Mittelmeer anlaufen.

Das Kreuzfahrtschiff, das normalerweise bis zu 6000 Passagiere aufnehmen kann, nimmt zunächst Kurs auf den Hafen von Civitavecchia bei Rom. Dann soll es weiter nach Neapel, Palermo (Sizilien) und Valletta (Malta) gehen.

Neue Sicherheitsstandards

Die Kreuzfahrtindustrie steht im Zuge der noch andauernden Corona-Krise besonders unter Druck. Konkurrenz-Reedereien von MSC Cruises entschieden, Kreuzfahrten sicherheitshalber erst im September wieder anzubieten.

MSC Cruises will mit neuen Sicherheitsstandards eine Ausbreitung des Virus auf der MSC Grandiosa verhindern. Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden am Sonntag vor dem Boarding im Terminal auf das Coronavirus getestet und ihre Körpertemperatur soll täglich kontrolliert werden. Ein offenes Buffet werde es nicht mehr geben – stattdessen aber eine Bedienung am Tisch.

Kreuzfahrtindustrie für viele Fälle verantwortlich

Gesundheitsbehörden hatten die Kreuzfahrtindustrie mehrfach kritisiert, zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in den USA wurden 3047 Infektionen an Bord von 48 Kreuzfahrtschiffen festgestellt, die der International Cruise Association (Clia) angehören. In 73 Fällen führten die Infektionen zum Tod.

Nach Angaben des Verbandes macht die Kreuzfahrtindustrie in Europa einen Umsatz von über 15 Milliarden Franken im Jahr und sichert fast 53’000 Arbeitsplätze. Da viele Reedereien ihre Reisen auf den Weltmeeren im Zuge der Corona-Pandemie einstellen mussten, rechnet Clia mit Umsatzeinbussen von bis zu 25,5 Milliarden Euro. (TI)