Gigondas: Die Weine Frankreichs entdecken

Präsentation in der Résidence de France in Bern: Weisse Weinperlen wecken ungeahnte Gaumenfreuden.
Mme Marion Paradas, französische Botschafterin, umrahmt von den provenzalischen Spitzenwinzern Bruno Boisson, Thibaut Chamfort und Bertrand Stehelin ©TRAVEL INSIDE

Das mitten in die Provence eingebettete Departement Vaucluse wartet mit üppiger Natur, einem reichhaltigen Kulturerbe wie Avignon mit dem Papstpalast, dem antiken Theater von Orange oder Gordes, einem der schönsten Dörfer Frankreichs auf.

Die Region beheimatet aber auch Weinbaugebiete, die zu den besten im ganzen Rhônetal gehören. Gigondas, Vacqueyras, Sablet, Cairanne sind Prädikatsmarken, die Weinfreunde weltweit zu schätzen wissen.

Vermittelt das sonnige, heisse Mittelmeerklima den Rebsorten die notwendige Wärme, sorgt der teilweise heftige Mistral für die gewünschte Abkühlung. Glänzten bis anhin ausgewogene, fruchtige und gehaltvolle Rotweine granatrot im Glas, haben in jüngerer Vergangenheit insbesondere Weisswein Cuvées bei der Fachwelt für Aufsehen gesorgt.

Seit dem letzten Jahr darf die Appellation Gigondas Weissweine sogar mit dem AOC-Status produzieren. Diese weitreichende, nach langjährigen Verhandlungen gefällte Entscheidung des Nationalen Instituts für Ursprung und Qualität (INAO) vermittelt der ganzen Weinregion eine neue Dynamik, ermöglicht eine noch vielfältigere Profilierung in der breiten Angebotspalette.

Gehaltvolle Degustation in geschichtsträchtigen Räumlichkeiten

Die weissen Spitzenweine aus Côtes du Rhône standen kürzlich auch im Fokus einer lukullischen Entdeckungsreise in die Provence. Auf Einladung von Marion Paradas, französische Botschafterin in der Schweiz, vermittelten drei renommierte Winzer ihr önologisches Wissen über 6 verschiedene Domaines.

Bertrand Stehelin, Domaine Paillère & Pied-Gû, Gigondas; Bruno Boisson, Domaine Boisson, Cairanne und Thibaut Chamfort, Domaine de Verquière, Sablet luden ein zu einer sehr persönlichen, aufschlussreichen Degustationsrunde, die den anwesenden Weinkennern immer wieder ein anerkennendes «magnifique» zu entlocken wusste.

Für Christophe Obrecht vom Spezialgeschäft Heinrich 109 in Zürich hat der weisse Gigondas grosses Potential. «Dank dem neuen AOC-Status erhält er weltweites Renommee, seine Frische und das interessante Preis-Leistungsverhältnis überzeugen und er passt hervorragend zu Fisch, würzigen Speisen aber auch zu exzellenten Schweizer Käsesorten wie Gruyère und reifen Emmentaler.»

Dem französischen ‘savoir vivre’ entsprechend fand die gehaltvolle Veranstaltung in den historischen Sälen der 1895 fertiggestellten Résidence de France in Bern statt. In einer ersten Runde kamen Medienvertreter*innen, Weinexperten sowie Student*innen der EHL Group in den Genuss individueller Fachgespräche sowie einer angeregt debattierten Blind Degustation.

Etwas später gesellten sich rund 100 geladene Personen zur illustren Gästeschar und erfreuten sich an den grosszügig aufgetischten provenzalischen Köstlichkeiten.

Silvio Weilenmann